Geschichten über die alten Preußen

Erkältung des Otto von Bismarck

Viele Verdienste, viel Kritik: Otto von Bismarck

Otto von Bismarck wurde am 1. April 1815 geboren. Als junger Mann widmete er sich zunächst vor allem der Verwaltung seiner großen Ländereien. Sein Eintritt in die Politik beginnt, als er Mitglied des preußischen Landtags wird. Er gehört zu den Unterstützern der Monarchie. 1851 schickt ihn der König nach Frankfurt am Main, wo er sich beim Deutschen Bund für Preußen einsetzt. Bismarck will auch in den folgenden Jahren immer, dass Preußen eine Vormachtstellung gegenüber den anderen deutschen Ländern und Österreich erhält. Bismarck wird von König Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten Preußens ernannt und ist von da an der wichtigste Mann im Reich. Zu Bismarcks Mitteln, um die Vorherrschaft Preußens zu sichern und auszubauen, gehört auch der Krieg. 1866 etwa kommt es zum Krieg zwischen Preußen und Österreich, 1870 gegen Frankreich. Durch Bismarcks diplomatisches Geschick erklären die Franzosen den Krieg. Dadurch müssen sich die anderen deutschen Länder als Bündnispartner von Preußen ebenfalls beteiligen. Die Franzosen verlieren den Krieg und empfinden es als besondere Demütigung, dass Wilhelm I. im französischen Schloss Versailles zum deutschen Kaiser ausgerufen wird. Bismarck wird deutscher Kanzler. Er erlässt scharfe Gesetze, um alle in Schach zu halten, die sich mehr Freiheit und Mitbestimmung wünschen. Er setzt Reformen durch, damit die Arbeitsbedingungen der Menschen besser werden. So hofft er, die aufkommende Arbeiterpartei überflüssig zu machen. Als Wilhelm II. Kaiser wird, nimmt Bismarcks Einfluss ab. Im März 1889 tritt er zurück. Er stirbt am 30. Juli 1898.

Glück gehabt: Otto von Bismarck überlebte Attentat

Eine Erkältung rettete dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck das Leben, als am 7. Mai 1866 ein Anschlag auf ihn verübt wurde. Bismarck war auf dem Weg nach Hause, er ging zu Fuß. Da hörte er direkt hinter sich zwei Schüsse. Er drehte sich um und packte einen kleinen Mann am Arm, der mit einem Revolver auf ihn zielte. Bismarck versuchte, ihm die Waffe abzunehmen, und in dem Handgemenge fielen nochmals drei Schüsse. Soldaten eines gerade vorbeimarschierenden Bataillons kamen herbei und überwältigten den Mann. Trotz der fünf Schüsse ging Bismarck weiter und erzählte der Gesellschaft und seiner Frau, die zu Hause schon seit Längerem auf ihn warteten: „Heute haben sie auf mich geschossen, aber es ist nichts.“ Der Leibarzt des Königs, der Bismarck noch am Abend untersuchte, stellte fest: Die ersten Schüsse hatten Bismarck nur gestreift, die beiden letzten aber waren direkt auf seine Brust abgefeuert worden. Eigentlich hätte Bismarck tot sein müssen. Doch weil er erkältet war, hatte sich Bismarck besonders dick angezogen: Hemd, Weste, Unterjacke, Jacke und Mantel. Die vielen Schichten wirkten wie ein Schutzpanzer und die Kugeln gingen zwar noch durch die Kleidung, prallten aber an der Rippe ab.

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