AfD

Tino Chrupalla und Alice Weidel sind die Vorsitzenden der AfD. | Bildquelle: imago images/IPON

AfD ist die Abkürzung für "Alternative für Deutschland". Alternativ bedeutet so viel wie anders. Das heißt: Die AfD möchte eine andere Politik durchsetzen als die vor ihr im Bundestag vertretenen Parteien. Die Partei wurde am 6. Februar 2013 in Deutschland gegründet. Etwa ein Jahr nach der Gründung zog sie im Mai 2014 ins Europäische Parlament ein. Seit der Bundestagswahl 2017 sitzt die AfD ebenfalls im Deutschen Bundestag. Und auch in fast allen Landesparlamenten der Bundesländer ist die Partei heute vertreten.

Wichtige Themen für die AfD: Flüchtlinge und der Islam

Die beiden Parteivorsitzenden leiten auch die Fraktion der AfD im Bundestag. | Bildquelle: Getty Images

Am Anfang waren Kritik am Euro und an der Geldpolitik der EU die wichtigsten Themen der AfD. Bis heute steht die Partei der Europäischen Union und einer gemeinsamen europäischen Währung kritisch bis ablehnend gegenüber. In den Jahren nach ihrer Gründung rückte die AfD allerdings andere Themen in den Vordergrund, etwa den Umgang mit Menschen, die nach Deutschland flüchten oder zuwandern. Die AfD möchte wesentlich weniger Geflüchtete aufnehmen, als das bis jetzt der Fall ist. Sie begründet das unter anderem damit, dass Deutschland nicht die Unterbringungsmöglichkeiten und das Geld dafür habe. Sie fordert deshalb, dass die Grenzen der Europäischen Union und Deutschlands überwacht, Flüchtende dort gestoppt und strenge Kriterien darüber entscheiden sollen, wer nach Europa und Deutschland kommen darf.

Ein anderes Thema der AfD ist der Islam. Die AfD meint, dass viele Muslime und islamische Organisationen sich nicht an in Europa oder Deutschland geltende Werte halten wollen, und sie steht dieser Religion und ihren Angehörigen oft mit grundsätzlicher Ablehnung gegenüber.

Die AfD in der Kritik

Viele Bürger und Politiker werfen der AfD vor, fremdenfeindlich zu sein, in Teilen sogar rechtsextrem. Rechtsextreme schreiben der Bedeutung des eigenen Volks extrem große Wichtigkeit zu. Menschen mit anderer Hautfarbe oder bestimmten Religionen gehören für sie nicht nach Deutschland. Außerdem lehnen Rechtsextreme unser politisches System in Deutschland, die Demokratie, in ihrer jetzigen Form ab.

Björn Höcke ist Vorsitzender der AfD Thüringen und einer der mächtigsten Politiker in der AfD. Seine Ansichten finden viele Menschen sehr extrem. | Bildquelle: AP/Jens Meyer

Das Bundesamt für Verfassungsschutz, das im Auftrag der Bundesregierung Informationen über mögliche verfassungsfeindliche Tätigkeiten sammelt und auswertet, beobachtet die AfD mittlerweile und hat sie als „rechtsextremistischen Verdachtsfall“ eingestuft. Eine noch kritischere Einstufung bekommen die AfD-Verbände in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Hier sprechen die entsprechenden Landesämter von „erwiesen rechtsextrem“. Die AfD wirft den Verfassungsschutzbehörden dagegen vor, nicht neutral zu sein, sondern der AfD politisch schaden zu wollen.

Der Erfolg der AfD

Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 hat die AfD hat etwas mehr als 10 Prozent der Zweitstimmen in Deutschland bekommen. Zweitstimmen sind diejenigen Stimmen, die für die Zusammensetzung des Bundestages ausschlaggebend sind. Wahlumfragen im Januar 2024 zeigen, dass die AfD, wenn jetzt neu gewählt werden würde, mehr als doppelt so gut abschneiden könnte: Sie käme auf rund 22 Prozent der Stimmen. Die nächste reguläre Bundestagswahl findet 2025 statt.