B-Boying | Breakdance

Solche akrobatischen Drehungen nennen sich Powermoves und sind Bestandteil des B-Boying | Bildquelle: dpa

B-Boying ist eine Tanzform, die die meisten vielleicht eher unter dem Namen Breakdance kennen. Zu den wesentlichen Elementen des B-Boying zählen Top Rocking – das Tanzen im Stehen, Footworks – das Tanzen auf dem Boden und Freezes – das Verharren in einer möglichst eindrucksvollen Position. Außerdem gehören auch Powermoves dazu. Damit ist das Rotieren auf einer Körperstelle oder entlang einer Körperachse gemeint. Die Tänzer müssen also sehr athletisch sein. Getanzt wird zu Pop, Funk oder Hip-Hop, denn entstanden ist das B-Boying als Teil der Hip-Hop-Bewegung in den USA.

Wie alles begann

Angefangen hat alles in New York, genauer gesagt im Stadtteil Bronx. Anfang der 70er Jahre entwickelte sich hier die HipHop-Kultur. Vor allem im südlichen Teil der Bronx lebten viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, die oft keine Arbeit hatten und sehr arm waren. Sie fühlten sich in ihrem verfallenen Viertel meistens wie Außenseiter. Aber es gab in der Bronx ein großes Gemeinschaftsgefühl und die Menschen verbrachten viel Zeit gemeinsam auf der Straße. Hier feierten sie auch Partys. Auf diesen Partys fingen die DJs an, Lieder miteinander zu mischen und Breaks zu machen. So nennt man die Stellen, an denen nur Musik läuft, ohne Gesang. Die Leute, die zu den Breaks tanzten, waren die Break-Boys und Break-Girls, kurz B-Boys und B-Girls. Und aus B-Boy entstand dann der Name B-Boying für die neue Tanzform.

Einflüsse des B-Boying

Die ersten B-Boys guckten sich wahrscheinlich auch Bewegungen aus dem brasilianischen Kampftanz Capoeira ab | Bildquelle: picture alliance / Design Pics

Die B-Boys guckten sich damals teilweise den Tanzstil des Sängers James Brown ab. Sie übernahmen aber auch Bewegungen vom Turnen und Kampfschritte aus Kung-Fu-Filmen – die waren damals sehr beliebt. Das B-Boying hat tatsächlich etwas Kämpferisches, nicht nur in der Art der Bewegungen! Schon in den 70ern bildeten sich Crews, die auf der Tanzfläche gegeneinander antraten. Das waren die ersten Battles. Das Wort "battle" ist Englisch und bedeutet "Schlacht" oder "Kampf". Die B-Boys machten aus ihrem Tanz also einen Wettkampf und traten in Battles gegen andere B-Boy-Crews an. Dabei ging es darum, den Gegner herauszufordern und die eindrucksvollsten Moves zu machen. Jeder durfte zeigen, was er drauf hat und der Bessere gewann. Bis heute sind die Battles ein wichtiger Bestandteil des B-Boying. Die gegnerischen B-Boys zeigen einzeln oder in der Gruppe, was sie drauf haben und der Bessere gewinnt.

B-Boying wurde immer beliebter

Der Battle ist heute immer noch ein wichtiger Bestandteil des B-Boying | Bildquelle: dpa

Im Laufe der 70er Jahre wurde das B-Boying in New York immer bekannter und beliebter. Auf den Tanzflächen aller Clubs und Diskos waren die B-Boys und B-Girls der Hingucker. Weltweit bekannt wurde das B-Boying in den 80ern durch den Film "Flashdance". In diesem Film gibt es eine Szene, in der B-Boys auf der Straße tanzen. Plötzlich wurde der neue Tanzstil überall nachgemacht, auch bei uns in Deutschland.
Irgendwann wurden die Medien auf das neue Phänomen aufmerksam. Sie fanden aber den Begriff B-Boying zu kompliziert und suchten deshalb nach einem Wort, das einfacher zu verstehen ist. So gaben sie der neuen Tanzform den Namen "Breakdance". Heute benutzen fast alle Menschen die Bezeichnung Breakdance. Die B-Boys und B-Girls selbst haben dieses Wort aber nie angenommen und sagen immer noch B-Boying zu ihrem Sport.
Heute gibt es überall auf der Welt B-Boys und B-Girls und es gibt sogar große Wettkämpfe. Der größte internationale Breakdance-Wettbewerb der Welt ist der Battle of the Year, kurz BOTY.