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Haiti

Haiti ist ein kleines Land auf der Insel Hispaniola. Sie liegt im karibischen Meer zwischen Nordamerika und Südamerika. Hispaniola ist in zwei Länder geteilt: Im Osten liegt die größere Dominikanische Republik, im Westen Haiti. Der Name ‚Haiti’ stammt von den Ureinwohnern. Sie nannten die Insel ‚Ayiti’, was ‚das Land der hohen Berge’ bedeutet. Haiti hat etwa 10 Millionen Einwohner.

Karte zeigt Haiti mit der Hauptstadt Port-au-Prince und die angrenzende Dominikanische Republik.

Die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince hat mehr als 1,2 Millionen Einwohner. Damit ist sie die größte Stadt des Landes

Die Hauptstadt ist Port-au-Prince. Neben Französisch wird in Haiti auch Kreolisch gesprochen. Diese Sprache hat sich aus dem Französischen und verschiedenen Sprachen von afrikanischen Sklaven entwickelt. Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen haben keine Arbeit und mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat nicht genug zu Essen. Bürgerkriege, Überschwemmungen, Hurrikans und Erdbeben haben immer wieder schlimme Verwüstungen angerichtet.

Die Geschichte Hispaniolas: Spanier und Franzosen erobern die Karibik

Haitiianer gucken aus Fenster.

95 Prozent der Haitianer haben eine schwarze Hautfarbe. Sie sind Nachkommen der afrikanischen Sklaven

Der Seefahrer Christoph Kolumbus entdeckte 1492 eine Insel und nahm sie für den spanischen König in Besitz. Er gab ihr den Namen „La Isla Española“, die spanische Insel. Aus diesem Namen hat sich die heutige Bezeichnung ‚Hispaniola’ entwickelt. Aber nicht nur Spanien, sondern auch Frankreich wollte einen Teil der Insel für sich haben. 1697 wurde Hispaniola geteilt: Die Spanier überließen den Franzosen das westliche Drittel der Insel - das heutige Haiti. Der Ostteil blieb weiter unter spanischer Herrschaft. Nach und nach brachten die Franzosen viele tausend afrikanische Sklaven in das Land. Sie mussten zum Beispiel auf Kaffee- oder Zuckerrohrplantagen arbeiten. Die schlimmen Lebensbedingungen der Sklaven führten schließlich zu einem Aufstand. Die Sklaven verjagten die Franzosen aus Haiti und erklärten das Land 1804 für unabhängig.

Machthungrige Diktatoren

Seit der Unabhängigkeit von Frankreich gab es in Haiti viele Kämpfe um die politische Macht. Diktatoren unterdrückten die Bevölkerung und lebten in großem Reichtum. Die Haitianer wurden dagegen immer ärmer. 1990 kam es in Haiti zum ersten Mal zu demokratischen Wahlen. Aber auch der erste Präsident des Landes, Jean Bertrand Aristide, unterdrückte die Bevölkerung mit Gewalt und wurde nach kurzer Zeit gestürzt. Bis heute ist die Situation in Haiti sehr schwierig. Die Regierung hat nur wenig Macht und kaum Geld, um zum Beispiel Straßen, Schulen oder Krankenhäuser zu bauen.

Ein starkes Erdbeben zerstört das Land

Junge mit verbundenem Bein sitzt auf dem Boden.

Viele Menschen, die bei dem Erdbeben verletzt wurden, mussten lange auf medizinische Versorgung warten

Am 12. Januar 2010 gab es in Haiti ein starkes Erdbeben. Mehr als 200.000 Menschen wurden getötet und viele verletzt. Hilfsorganisationen aus der ganzen Welt sind nach Haiti gereist. Sie helfen unter anderem dabei, verschüttete Opfer aus den Trümmern zu retten und Verwundete zu behandeln. Die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen wollen nun darüber beraten, wie sie dem Land beim Wiederaufbau helfen können und wie sich die Situation Haitis langfristig verbessern lässt.

Stand: 23.03.2010, 10:13 Uhr

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