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Hexenglaube

Gemaltes Bild von fliegenden Hexen vor einer Schlosskulisse.

So oder ähnlich stellten sich viele Leute im Mittelalter einen Hexentanz vor

Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit wussten die meisten Menschen in Europa noch nicht sehr viel über Naturwissenschaften und Medizin. Wenn jemand krank wurde, glaubten viele, dass eine höhere Macht dafür verantwortlich sei. Es konnte Gott gewesen sein, der den Kranken für schlechte Taten bestrafen wollte. Es konnte aber auch eine Hexe gewesen sein, die mit ihrem Zauber die Person krank gemacht hatte. Auch die Schuld an Unwettern, schlechten Ernten und Todesfällen schrieb man oft Hexen zu.

Der Teufel spielte eine wichtige Rolle im Hexenglauben

Mann im Teufelskostüm in der Walpurgisnacht am Brocken.

Hexen und Teufel gehörten in der Vorstellung vieler Menschen im Mittelalter unbedingt zusammen

Viele Menschen glaubten damals, dass die Hexen ihre Zauberkraft vom Teufel bekamen. Im Gegenzug sollen sich die Hexen verpflichtet haben, den Menschen mit ihrem Zauber zu schaden. Um diesen Pakt mit dem Teufel zu schließen, trafen sich die Hexen angeblich nachts auf einem Blocksberg, einer Art Hexenversammlungsplatz. In vielen Geschichten fliegen die Hexen mit ihrem Besen auf den Blocksberg und feiern dort z.B. auch die so genannte Walpurgisnacht - die Nacht auf den ersten Mai. Der bekannteste Blocksberg befindet sich auf dem Berg Brocken im Harz.

Jahrzehntelang wurden angebliche Hexen verfolgt

Zwischen dem 15. Und dem 17. Jahrhundert entwickelte sich aus dem Hexenglauben eine regelrechte Hexenjagd. Wenn etwas Schlimmes passierte, beispielsweise das Pferd eines Bauern plötzlich tot umfiel, konnte es passieren, dass der Bauer seiner Nachbarin vorwarf, das Pferd verhext zu haben. Er konnte die Nachbarin vor Gericht anzeigen, sie wurde dann verhört und gefoltert. Unter großen Schmerzen gab sie wahrscheinlich irgendwann zu, eine Hexe zu sein obwohl das nicht stimmte.

Gemaltes Bild einer Hexenverbrennung.

Angebliche Hexen wurden früher auf dem Scheiterhaufen verbrannt

Als Hexen angeklagt wurden aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer und sogar Kinder. Die angeblichen Hexen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt und viele Unschuldige verloren auf diese Weise ihr Leben. Ende des 17. Jahrhunderts nahm die Hexenverfolgung in Europa allmählich ab. Immer mehr Menschen verurteilten die schrecklichen Foltermethoden und Wissenschaftler fanden die wahren Ursachen für Krankheiten.

Stand: 23.03.2010, 10:39 Uhr

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