Schönheit

Wer ist der Schönste im ganzen Land? Bei der Mister Germany-Wahl versucht eine Jury den schönsten Mann Deutschlands zu finden. | Bildquelle: imago/BildFunkMV

‚Das ist aber schön!’ sagen wir wenn uns etwas besonders gut gefällt. Aber was genau finden wir eigentlich schön, wenn es ums Aussehen von Menschen geht? Lange Haare oder kurze? Blaue Augen oder grüne? Sonnengebräunte Haut oder vornehme Blässe? Schönheit kann für jeden etwas anderes bedeuten – denn Geschmäcker sind zum Glück verschieden – aber es gibt tatsächlich auch einige Merkmale, die alle Menschen schön finden. Das haben Attraktivitätsforscher herausgefunden.

Schönheit erforschen

In einem symmetrischen Gesicht sind zum Beispiel beide Augen exakt gleich groß und sitzen gleich hoch. | Bildquelle: imago

Attraktivitätsforscher sind Wissenschaftler, die sich mit Schönheit und ihren Auswirkungen beschäftigen. Um herauszufinden, was genau wir schön finden, haben Attraktivitätsforscher mit Versuchspersonen Tests gemacht. Die Versuchspersonen mussten sich zum Beispiel Bilder von verschiedenen Gesichtern anschauen und bewerten, wie schön sie die einzelnen Gesichter finden. Bei diesen Tests ist herausgekommen: Unabhängig von Alter, Geschlecht oder Beruf nehmen alle Menschen dieselben Gesichter als attraktiv wahr. Merkmale, die wir ganz besonders schön finden sind glatte, makellose Haut und ein symmetrisches Gesicht, also ein Gesicht, in dem beide Gesichtshälften möglichst ähnlich sind. Viele Studien zeigen auch, dass bei Frauen große Augen, hohe Wangenknochen und volle Lippen als besonders schön empfunden werden, bei Männern markantere Gesichtszüge wie ein kräftiges, kantiges Kinn.

Schönheitsideale

Ein Ausschnitt aus dem Bild "Die Ankunft von Marie de Medici in Marsaille" von Peter Paul Rubens aus dem 17. Jahrhundert. | Bildquelle: interfoto

Was die Figur angeht, entsprechen heute sportliche und schlanke Körper dem Schönheitsideal. Das war aber nicht immer so, denn was wir als schön empfinden, hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Im Mittelalter zum Beispiel entsprachen kindlich schmale Frauen mit möglichst weißer Haut dem Schönheitsideal. Mit dem Ende des Mittelalters kamen dann wieder Rundungen in Mode und man fand üppige Frauen besonders schön. Damals gab es Lebensmittel noch nicht in Hülle und Fülle und etwas rundlichere Frauen galten als gut genährt, gesund und wohlhabend. Der Maler Peter Paul Rubens zum Beispiel malte besonders gerne Frauen mit üppigen Rundungen. Noch heute hört man deshalb manchmal den Ausdruck 'Rubensfrau' wenn man die Figur einer dickeren Frau beschreibt. Schönheitsideale ändern sich nicht nur mit der Zeit. Sie sind auch von Kultur zu Kultur unterschiedlich – nach dem Motto andere Länder andere Sitten. Denn Herkunft und Traditionen spielen eine große Rolle, wenn es um den Begriff Schönheit geht.

Getrickste Schönheit

In Filmen, Werbungen und Zeitschriften sehen wir jeden Tag unzählige hübsche Gesichter und perfekte Körper und wir eifern dem Aussehen von Stars und Models und nach. Das Verrückte dabei ist: Das Schönheitsideal, an dem wir uns messen, ist nicht real. So perfekt wie die Stars in den Medien sieht in Wirklichkeit nämlich niemand aus. Die Fotos, die wir da sehen, werden am Computer bearbeitet. Per Mausklick kann man alles verändern: Augen größer und blauer machen, Hautunreinheiten verschwinden lassen und überflüssige Pfunde an der Hüfte einfach wegradieren. Das sollte man sich immer wieder bewusst machen, wenn man beim Blick in den Spiegel mal wieder nicht mit sich zufrieden ist. Außerdem liegt Schönheit eben zum Glück wirklich im Auge des Betrachters, wie man so schön sagt. Das heißt: Zum Glück finden eben nicht alle Menschen nur das schön, was die Medien uns als schön verkaufen.