Smartphone-Sucht

Unsere Smartphones sind unsere ständigen Begleiter. Sie sind super praktisch, echte Alleskönner und der direkte Draht zu unseren Freunden. Allerdings sind sie auch ganz schöne Zeitfresser, denn oft können wir die Finger einfach nicht davon lassen.

Unser Smartphone-Verhalten

Schon mal den Begriff "Smombie" gehört? Smombies sind Menschen, die so stark durch ihr Smartphone abgelenkt sind, dass sie ihre Umgebung kaum wahrnehmen. | Bildquelle: Keystone Schweiz/laif

Wissenschaftler der Universität Bonn haben herausgefunden, dass 17- bis 25-Jährige den Bildschirm ihres Smartphones täglich etwa einhundert Mal einschalten und insgesamt drei Stunden am Handy hängen. Die meiste Zeit kosten Social Media Apps wie Whatsapp, Instagram oder Snapchat. Am wenigstens wird das Smartphone zum Telefonieren genutzt.

Warum können wir die Finger nicht vom Smartphone lassen?

Alle 18 Minuten schauen wir am Tag durchschnittlich auf unser Smartphone. | Bildquelle: imago stock&people

Das Smartphone ist für unser Gehirn wie ein kleiner Spielautomat. Wir erhoffen uns bei jedem Draufschauen eine Belohnung, sei es in Form von Nachrichten oder Posts. Mit jedem Entriegeln entfachen wir in unserem Gehirn Glücksgefühle. Die entstehen nicht nur wenn wir eine neue Nachricht entdeckt haben, sondern auch schon davor – eben weil wir uns schon allein über die Möglichkeit freuen, dass wir vielleicht eine neue Nachricht bekommen haben könnten. Von diesen Glücksgefühlen wollen wir mehr, also nehmen wir unser Smartphone immer wieder in die Hand.

Was macht das Smartphone mit uns?

Viele sind bei Whatsapp in Klassenchats, allerdings lenken die bei Hausaufgaben immer ab. | Bildquelle: WDR / picture alliance / RelaXimages

Das ständige Schauen auf unsere Smartphones führt dazu, dass wir unseren Alltag in lauter kurze Abschnitte zerlegen. Wir unterbrechen die Tätigkeit, mit der wir grade beschäftigt sind, wie zum Beispiel Hausaufgaben machen, um Nachrichten oder Facebook zu checken. So können wir keine Konzentration aufbauen und kommen nicht in den „Flow“. Gemeint ist damit ein Konzentrationszustand, in dem wir unsere besten Leistungen erbringen können. Wenn wir die Hausaufgaben oder die Arbeit ständig durch den Griff zum Handy unterbrechen, schaffen und erreichen wir weniger und sind vielleicht unzufrieden mit uns.

Sind wir süchtig nach unseren Smartphones?

Viele Eltern sagen, dass ihre Kinder süchtig nach dem Smartphone sind. Oft gibt es deshalb Streit. | Bildquelle: WDR / mauritius images

Handysucht ist keine Erkrankung, die von Wissenschaftlern offiziell anerkannt ist. Allerdings ist bekannt, dass der Umgang mit Smartphones Verhaltensweisen hervorrufen kann, die denen von Süchtigen sehr ähneln. Manche Nutzer fühlen sich zum Beispiel sofort unwohl oder reagieren sogar gereizt wenn sie das Handy mal nicht dabei haben, sie bekommen Entzugserscheinungen. Auch wenn wir unsere täglichen Aufgaben oder unsere Familie und Freunde vernachlässigen und stattdessen lieber Zeit am Smartphone verbringen, kann das ein erstes Anzeichen für ein suchtähnliches Verhalten sein. Aber erst wenn mehrere solcher Punkte zusammenkommen, muss man sich tatsächlich Sorgen um sein Nutzungsverhalten machen. Trotzdem sollte man immer im Auge behalten, welche Rolle das Smartphone im eigenen Leben spielt.