Werbung

Fußgängerzonen werden abends zu einem Lichtermeer aus Werbung. | Bildquelle: WDR/dpa/Oliver Berg

Werbung begegnet uns jeden Tag und fast überall: auf Plakaten, in Zeitschriften, im Internet, Radio, Fernsehen und auch in der Post. Denn wenn Firmen neue Produkte herstellen, möchten sie damit natürlich Geld verdienen. Damit möglichst viele Leute die Produkte kaufen, müssen sie erst einmal wissen, dass es sie überhaupt gibt. Hier liegt die Aufgabe der Werbung. Sie will uns dazu bringen, bestimmte Produkte oder Marken zu kennen, toll zu finden und zu kaufen.

Zielgruppen

Viele Sportler:innen sind Werbestars. Denn mit ihnen möchten sich viele Menschen gerne identifizieren. | Bildquelle: IMAGO

Die Werbeindustrie ist schlau. Sie weiß, dass man viel Erfolg mit Werbung hat, wenn unterschiedliche Gruppen in der Bevölkerung auch unterschiedlich angesprochen werden. Eine Werbung für eine Schokolade, die gern von Kindern und Jugendlichen gegessen wird, sieht ganz anders aus als die Reklame für ein Familienauto oder ein Brillengeschäft.
Bei einer Werbung für junge Leute sind häufig Personen zu sehen, mit denen sich die Jugendlichen identifizieren können – zum Beispiel bekannte Sportler:innen oder Sänger:innen.
Die Verpackungen und sogar der Name des Produkts werden passend zur Zielgruppe gewählt. Eine neue Limonade ist oft poppig und bunt gestaltet, so dass Kinder und Jugendliche schnell auf sie aufmerksam werden. Die Verpackung eines technischen Produktes ist meist sehr seriös gehalten und von guter Qualität. So fühlen sich Erwachsene mit einem hohen Anspruch an das Produkt auf der sicheren Seite.

Kinder und Werbung

Oft muss man bei Fernsehsendungen genau drauf achten, wann man es mit Werbung zu tun hat. Denn die sieht manchmal aus wie Unterhaltung. | Bildquelle: dpa

Man könnte meinen, dass Werbung sich allein an Erwachsene richten sollte – die verdienen immerhin das Geld und können entscheiden, für was sie es ausgeben wollen. Aber das stimmt so schon lange nicht mehr. Kinder und Jugendliche bekommen immer mehr Taschengeld. Das haben die Macher:innen von Werbung erkannt und wollen ihren Teil davon abbekommen.
Gerade für jüngere Kinder ist es hin und wieder schwierig, Werbung als solche zu erkennen. Denn Werbung wird manchmal getarnt und als Unterhaltung verkauft. Das kann in Fernsehsendungen der Fall sein, aber auch in Kinderzeitschriften. Oft gehören beispielsweise zu einer Kinderzeitschrift noch viele Nebenprodukte wie Sticker, Sammelkarten, Kuscheltiere und ähnliches. Diese sind in der Zeitschrift abgebildet und können bestellt werden. So werden sie für die Kinder attraktiv.
Nicht nur Werbung für Spielzeug oder Süßigkeiten richtet sich an Kinder. Auch Autofirmen, Lebensmittelproduzent:innen oder Urlaubsanbieter:innen sprechen gerne Kinder mit ihrer Werbung an. Denn Kinder haben in ihren Familien oft sehr viel Mitspracherecht. Können sie sich an eine spannende Urlaubswerbung erinnern, werden sie dann, wenn die nächsten Ferien anstehen, die beworbene Reise vielleicht vorschlagen.

Tricks der Werbung

Werbemacher:innen wissen sehr genau, wie sich Kund:innen locken lassen. Doch nicht alle Produkte halten, was ihre Werbung verspricht. | Bildquelle: IMAGO

In Werbespots oder Anzeigen werden der Name des Produkts und seine Vorteile so oft wie möglich genannt. Je häufiger wir das Bild oder den Namen eines Produktes sehen, desto besser bleibt es uns in Erinnerung. Das führt dazu, dass wir im Supermarkt oder Spielzeugladen dann eher zu dem ‚bekannten’ Produkt greifen.
Oft gibt uns Werbung das Gefühl, ein Produkt, das wir vorher nicht kannten, unbedingt zu brauchen. Das kann der Fall sein bei einer Creme, die angeblich alle Pickel nach einigen Tagen verschwinden lässt. Oder bei einem Fertiggericht, das nach einer Minute fertig ist und so schmecken soll wie im Restaurant. Wir finden es plötzlich notwendig, genau dieses Produkt zu kaufen. Genau darauf arbeiten die Werbemacher:innen hin. Sie nennen diesen Trick ‚Bedarf schaffen’.
Werbemacher:innen wissen auch, dass wir Produkte interessanter finden, die es nur selten gibt. Deshalb werden manche Angebote als limitiert beworben. Man kann sie angeblich nur in einer kleinen Stückzahl oder für kurze Zeit kaufen. So wollen die Werber:innen uns das Gefühl geben, es handele sich um einen sehr besonderen Artikel.
Aber erfüllen die beworbenen Produkte unsere Erwartungen? Werbung ist häufig nicht ehrlich. So erweist sich das angepriesene Fertiggericht als matschig und sieht nur im Fernsehen knackig und lecker aus. Oder das Model aus der Anti-Pickel-Werbung ist gar kein Teenager mehr, sondern eine junge Frau, die noch nie unter Hautproblemen gelitten hat.

Wie sollten wir mit Werbung umgehen?

Kennt man die Tricks der Werbung, fällt man nicht mehr so leicht auf sie herein. | Bildquelle: IMAGO / imago/Seeliger

Wir sollten Werbung immer genau hinterfragen. Das ist leichter, wenn man die Tricks der Werbemacher kennt. Brauche ich ein Produkt aus der Werbung wirklich ganz dringend? Ist es wirklich so super, wie die Werbung es darstellt? Was ist die Absicht hinter den Slogans der Werbung? Wer sich mit diesen Fragen beschäftigt, kann nicht so leicht von Werbung hereingelegt werden