Wie kann man ins Fettnäpfchen treten?

Fettnäpfchen | Bildquelle: WDR

Wenn man sich ungeschickt verhält und jemanden durch eine unbedachte Äußerung beleidigt, dann ist man sprichwörtlich in ein Fettnäpfchen getreten. Nur, was hat Fett mit ungeschickten Bemerkungen zu tun und woher kommt diese Redewendung?

Fettnäpfchen | Bildquelle: WDR

Die Redewendung entstand im Mittelalter. Damals gab es noch nicht so viele Möglichkeiten Lebensmittel lange haltbar zu machen. Deshalb räucherte man sie. Dafür hängte man zum Beispiel Schinken oder Forellen über mehrere Wochen hinweg über einen Herd oder Kamin.

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Durch den aufsteigenden Rauch sank der Wassergehalt, die Lebensmittel trockneten und waren so länger haltbar. Da Fleisch und Fisch fetthaltige Nahrungsmittel sind, tropft während so einer Räucherprozedur auch Fett herunter. Und dieses Fett wurde damals in Näpfen, die auf dem Küchenboden lagen, aufgefangen.

Fettnäpfchen | Bildquelle: WDR

Das gesammelte Fett benutzte man für viele Dinge im Haushalt, vor allem zum Kochen. Es wurde aber auch in Talglampen zum Beleuchten benutzt und man schmierte damit Leder ein, zum Beispiel Schuhe. Das Fett sorgte dafür, dass Nässe nicht in die Schuhe zog und die Füße bei Regen trocken blieben.

Fettnäpfchen | Bildquelle: WDR

Fett war also sehr wertvoll für den täglichen Gebrauch. Da aber nicht jeder Gast wusste, wo genau die Fettnäpfe im Haus standen, kam es oft dazu, dass jemand versehentlich in sie hineintrat. So eine ungeschickte Handlung verärgerte jede Hausfrau. Denn mit einem Tritt ins Fettnäpfchen wurde nicht nur gutes Fett verschwendet.

Fettnäpfchen | Bildquelle: WDR

Mit dem verschmutzen Schuh verteilte man das Fett auch noch im ganzen Haus. Das war nicht nur furchtbar ungeschickt, sondern auch sehr peinlich. Ob echte Fettnäpfe oder sprichwörtliche - peinlich ist das Hineintreten auch heute noch. Ah!