Warum sagt man "hundemüde"?

Warum sagt man "hundemüde"? | Bildquelle: WDR

Hundemüde – das sagt man, wenn man wirklich sehr, sehr müde ist. Aber woher kommt dieser Ausdruck? Hunde tollen doch meist munter in der Gegend herum. Schlafen und dösen tun doch eher Katzen, oder?

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Katzen schlafen tatsächlich ca. 15 bis 20 Stunden täglich. Das ist ziemlich viel. Aber Hunde schlafen genauso viel. Auch sie haben ein sehr hohes Schlafbedürfnis. Man merkt es ihnen nur nicht so unbedingt an. Ihnen reicht immer mal wieder ein kurzes Dösen. Es dauert keine Sekunde und sie sind im Leichtschlaf. Richtigen Tiefschlaf brauchen sie nur 6-8 Stunden. In diesen Tiefschlafphasen träumen sie wie wir Menschen. Dann bewegen sie ihre Pfoten, winseln oder bellen – je nachdem, was sie in ihrem Traum gerade erleben. Im Schlaf verarbeiten Hunde nämlich genau wie wir die Erlebnisse des Tages.

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Hunde haben also tatsächlich ein starkes Ruhebedürfnis, schlafen sehr viel und sind häufig „hundemüde“. Aber auch Katzen oder Koalas schlafen viel, Koalas sogar am meisten im ganzen Tierreich. Warum sagt man dann nicht „koalamüde“? Das liegt laut Sprachwissenschaftlern daran, dass der Hund schon seit Urzeiten an der Seite des Menschen lebt.

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Katzen wurden erst viel später als Haustiere gehalten. Und Koalas kommen bei uns gar nicht vor. Mensch und Hund haben eine besondere und schon lange währende Verbindung. Und so ist es in den Sprachgebrauch übergegangen, dass der Hund mit etwas Schlechtem in Verbindung gebracht wurde. „Hundsgemein“ sagt man, oder „Hundehitze“ oder „hundeübel“. „Hund“ gilt in diesen Fällen auch als Verstärkung. „Hundemüde“ bedeutet also einfach sehr müde.