Rudolf Nurejew (*1938 – 1993)
Der legendäre Tänzer wurde als Rudolf Chametowitsch Nurejew in der Nähe von Irkutsk / Sowjetunion geboren. Er gilt als einer der besten Tänzer der 20. Jahrhunderts und wurde international gefeiert wie ein Hollywoodstar. Es war schon zu Lebzeiten eine Ikone und die entsprechende Berichterstattung machte ihn auch beim Ballett fremden Publikum bekannt. Er begann seine Ausbildung mit 17 Jahren vergleichsweise spät. Trotz seines Alters konnte er 1955 seine klassische Ausbildung in Leningrad fortsetzen. Sein Talent und seine Hartnäckigkeit brachten ihn dort in die weltberühmte Männerklasse von Alexander Puschkin. Prägend war die Ausbildung bei Natalja Dudinskaja, seiner Lehrerin und Tanzpartnerin im Pas de Deux., die im zahlreiche Erfolge einbrachten und dazu führte, dass er das Privileg bekam, im Ausland tanzen zu dürfen. 1961 beantragte er in Frankreich politisches Asyl und wurde 1982 letztendlich österreichischer Staatsbürger. Nach dem Verlassen der Sowjetunion bewirkte Nurejew die Emanzipation der männlichen Rolle in Ballettstücken, die bis dahin auf die Ballerina als Mittelpunkt zugeschnitten waren. Sein Tanzstil war geprägt durch eine kunstvolle, nahezu perfekte Technik in Verbindung mit einer Athletik, wie sie bis dahin im sowjetischen Ballett üblich war. Er brachte diesen Stil mit in den Westen. Er wurde unter anderem deswegen auch als „Gott des Tanzes“ oder – wegen der Reinheit seiner Bewegung - „Luther des Balletts“ genannt und war der größte Tanzstar in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Später arbeitet er auch als Choreograph und Ballettdirektor, so unter anderem am Pariser Opernballett.