Regen ist für viele Insekten lebensgefährlich. Manche von ihnen sind so klein, dass die Regentropfen sie erschlagen oder auf den Boden drücken könnten. In den Regenpfützen würden die Tiere dann ertrinken. Außerdem sind nasse Insekten sehr unbeweglich und eine leichte Beute für ihre Feinde. Deshalb flüchten die meisten Insekten bei Regen. Aber wohin?
Wie wir Menschen suchen auch Insekten bei Regen einen trockenen Unterschlupf. Eine Biene zum Beispiel verkriecht sich in ihren Bienenstock. Wird sie allerdings vom Regen überrascht und schafft es nicht mehr rechtzeitig nach Hause, dann klemmt sie sich schnell unter Blätter oder Blüten. Dort sitzt sie im Trockenen und wartet bis der Regen aufhört.
Ähnlich wie Bienen machen es auch andere fliegende Insekten, etwa Schmetterlinge, Hummeln oder Fliegen. Sie suchen Schutz an Bäumen, auf Ästen und Blüten, oder sie klemmen sich an eine überdachte Häuserwand. Insekten, die nicht fliegen können, flüchten in Erdlöcher, unter Steine oder Laub.
Nur bei Stechmücken sieht es manchmal so aus, als könnten sie im Regen fliegen. Das liegt daran, dass sie sehr leicht sind. Eine Mücke wiegt etwa zwei Milligramm. Ein großer Regentropfen wiegt rund hundert Milligramm. Er könnte eine Mücke leicht erschlagen. Das passiert aber nicht, weil ein Regentropfen auf seinem Weg nach unten Luft beseite schiebt. Dadurch entsteht eine Druckwelle in der Luft. Kreuzt eine Mücke die Flugbahn eines Regentropfens wird sie von der Druckwelle erfasst und beiseite geschoben. Das rettet ihr das Leben.
Bei leichtem Nieselregen sind die Regentropfen allerdings viel leichter. Dadurch sind auch die Druckwellen, die sie erzeugen viel geringer. Für eine Mücke kann es dann doch gefährlich werden. Deshalb flüchten auch Stechmücken, wie die meisten Insekten, vor Regen. Ah!