Geschichten aus der Neuzeit

Marie Curie

Aus Marya Skłodowska wird Marie Curie

Marie Curie wurde am 7. November 1867 als Marya Skłodowska in Warschau (Polen) geboren. Sie schloss das Gymnasium mit Auszeichnung ab und arbeitete danach zunächst als Privatlehrerin, um sich Geld für ein Studium in Frankreich zu verdienen. In Polen durften Frauen zu dieser Zeit noch nicht studieren. Einige Jahre später besuchte sie endlich die berühmte Universität Sorbonne in Paris. In Physik wurde sie Jahrgangsbeste und in der Mathematikabschlussprüfung Zweitbeste, sodass sie als Doktorandin des Physikprofessors Antoine Henri Becquerel weiterforschen konnte. Dabei lernte sie den Physiker Pierre Curie kennen. Sie verliebten sich ineinander und heirateten 1895. Von nun an trug sie den Namen Marie Curie.

Die Erfindung der Radioaktivität

Das Ehepaar Curie beschäftigte sich vor allem mit dem Mineral Pechblende. Dieses hat eine sehr starke natürliche Strahlung. Marie Curie erfand hierfür den Begriff „Radioaktivität“. Sie entdeckte in dem Mineral Pechblende zwei bisher unbekannte Elemente, die sie Radium (wegen der Strahlung) und Polonium (nach ihrer Heimat Polen) nannte. Marie und Pierre Curie waren begeistert von dem blauen Licht, dass vom Radium ausging. Sie präsentierten es gerne bei Vorlesungen in abgedunkelten Räumen. Nicht das Radium selber leuchtet, sondern die Luft (genauer: der Stickstoff) um das Element herum.

Freud und Leid und zwei Nobelpreise

Die Curies wurden Eltern zweier Töchter. Und zwischendurch erhielten sie gemeinsam mit Becquerel im Dezember 1903 den Nobelpreis für Physik für ihre Erforschung der radioaktiven Strahlung. Doch 1906 starb Pierre bei einem Verkehrsunfall. Marie hielt als Nachfolgerin ihres Mannes Vorlesungen an der Sorbonne und war damit die erste Professorin an einer französischen Universität. 1911 erhielt sie den zweiten Nobelpreis für ihre Arbeiten über radioaktive Elemente, diesmal im Bereich Chemie.

Die Nutzung der radioaktiven Strahlen

Marie Curie erkannte, dass radioaktive Elemente Röntgenstrahlen aussandten. Mit ihren Entdeckungen verbesserte sie die Röntgenmaschinen in den Kliniken. Doch inzwischen war der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Irène entwickelte sie eine neue, kleinere Maschine, eine mobile Röntgenstation. Damit konnten Ärzte die im Krieg verwundeten Soldaten direkt im Lazarett behandeln. Marie Curie soll selbst Röntgenwagen zur Front gefahren haben. Nach Kriegsende forschte sie gemeinsam mit ihrer Tochter Irène weiter, die später auch einen Nobelpreis in Chemie für die „Entdeckung der künstlichen Radioaktivität“ erhielt. Im Juni 1934 starb Marie Curie. Obwohl ihr Körper jahrelang der radioaktiven Strahlung ausgesetzt war, ist sie immerhin 66 Jahre alt geworden.

Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr

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