Große Gelehrte und fromme Frau: Hildegard von Bingen
Hildegard ist eine der wichtigsten Frauen des Mittelalters. Ihre Schriften gehören zur großen Literatur. Geboren wurde sie um 1098 in Bermersheim als zehntes Kind ihrer Eltern. Schon früh wurde sie religiös erzogen und zum Leben für die Kirche bestimmt. Sie wurde Benediktinerin und bereits als junge Frau Äbtissin. Überall wurde ihre Klugheit gerühmt. Sie hatte viele Ideen und reformierte auch einige Regeln ihres Klosters.
Schon als Kind hatte sie „Visionen“, das heißt „Erscheinungen“. Als Erwachsene wurden diese Visionen noch stärker. Sie sah ein feuriges Licht und erhielt von Gott den Auftrag, ihre Visionen genau niederzuschreiben. Zunächst zögerte sie, weil sie sich nicht für würdig genug hielt. Doch schließlich machte sie sich daran, alle gesehenen „Bilder“ mithilfe ihres Sekretärs aufzuschreiben. Mit der Zeit entstehen drei große Visionswerke. Außerdem verfasste sie viele Lieder und beschrieb zahlreiche Pflanzen sowie deren heilende Wirkung. Obwohl sie oft krank war, wurde sie doch für damalige Verhältnisse sehr alt, nämlich über 80 Jahre. Sie starb am 11. September 1179. Am 7. Oktober 2012 wurde sie von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben.
Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr
