Stellte die Welt auf den Kopf: Nikolaus Kopernikus
Kopernikus wurde am 19. Februar 1473 als Niklas Koppernigk in der Hansestadt Thorn an der Weichselmündung geboren. Sein Vater war ein reicher Händler, der starb, als Niklas 10 Jahre alt war. Ein Onkel kümmerte sich jedoch um die Familie und verschaffte Niklas eine gute Ausbildung. Kopernikus studierte ziemlich lang und wechselte öfter seine Fächer: Rechtswesen, Astronomie, Griechisch und Medizin.
Zwischen 1504 und 1514 formulierte er den ersten Entwurf seiner Idee: „Hypothesen über die Bewegungen des Himmels“. Es sind nur 10 Seiten, aber der Kernsatz war schon enthalten: „Der Erdmittelpunkt ist nicht der Mittelpunkt der Welt“. Papst Clemens VII. hörte davon. Er lud Kopernikus 1533 nach Rom ein, damit er seine Theorie vorträgt. Der Papst fand sie überzeugend. Die katholische Kirche erhoffte sich, dass die Fehler und Abweichungen in den Kalenderberechnungen durch die neue astronomische Theorie erledigt werden könnten. Man rechnete noch mit dem julianischen Kalender, der nicht sehr genau war.
1543, wenige Wochen vor seinem Tod, erschien das Buch von Kopernikus „Über die Kreisbewegungen der Himmelskörper“, in dem er seine Theorie ausführlich darstellte. Zunächst wurde sie kaum beachtet. Dann regten sich die protestantischen Theologen Martin Luther und Philipp Melanchthon darüber auf, weil sich Kopernikus’ Idee ihrer Ansicht nach gegen die Bibel stellte. 1616, also erst rund 70 Jahre nach dem Erscheinen des Buchs von Kopernikus, verbot die katholische Kirche die Verbreitung der Lehre. 1835 wurde dieses Verbot aufgehoben.
Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr