Fast immer rot: der Lippenstift
Schon im alten Ägypten benutzten die Frauen der Oberschicht Lippenfarbe. Das war aber noch kein Stift, sondern eher ein Balsam. In den verschiedenen Kulturen und im Laufe der Zeit schminkten sich die reichen Frauen mal mehr, mal weniger. Und manchmal gar nicht, weil es als unschicklich galt, sich so herauszuputzen. Männer legten selten Lippenfarbe auf, in manchen Kulturen taten das Krieger oder auch Schauspieler.
1870 erfand der Franzose Pierre-François Guerlain den eigentlichen Lippenstift und präsentierte ihn auf der Weltausstellung 1883 in Amsterdam. Der Stift bestand aus Rizinusöl, Hirschtalg und Bienenwachs, die Farbpigmente wurden untergemischt. Der Name lautete „Stylo d’amour“, das bedeutet „Liebesstift“. Er befand sich noch nicht in einer Metallhülse, sondern war in Seidenpapier eingewickelt – und sehr teuer. Ab 1910 steckten die Stifte dann in einer Metallhülse, aber drehen konnte man sie immer noch nicht. Das funktioniert erst seit 1948. Bis heute ist der Drehmechanismus gleich geblieben. Die Inhaltsstoffe haben sich allerdings geändert: Die Basis eines Lippenstifts besteht mittlerweile aus Lanolin, das ist Wollwachs.
Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr