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Toilettenpapier: von steinhart bis blütenzart

Harte Griechen und weiche Römer

In antiken Zeiten wurden die unterschiedlichsten Materialien benutzt: Die Griechen benutzten gerne harte Tonscherben, um sich den Allerwertesten sauber zu schaben. Im antiken Rom fand man eine weichere Form: auf Stöcke aufgespießte Schwämme. Man vermutet, dass diese zuvor in Salzwasser getauchten Schwämme zum mehrmaligen Po-Abwischen benutzt worden waren. In steinigen Gegenden, wie den Alpen, nahm man gerne die vergleichsweise großen Blätter der Pestwurz, die noch bis heute in Bayern den Spitznamen „Arschwurzen“ tragen.

Andere Völker – andere Sitten

Im mittelalterlichen Europa wurde unter anderem Moos, Stroh und Laub benutzt. Völker, die an Küsten lebten, nahmen auch Muschelschalen oder Seetang zur Hand (zum Beispiel die Wikinger). In Afrika, den arabischen Ländern und Asien benutzte man früher die linke Hand und ganz viel Wasser. Diese Hand gilt bis heute noch vielerorts als unrein. Zum Händeschütteln und Essen wird daher lieber die rechte Hand genommen. In südamerikanischen Kulturen wurden die papierartigen Maiskolbenblätter verwendet, in Nordamerika gelegentlich auch abgenagte Maiskolben. Man nahm das, was man finden konnte. Seefahrer benutzten Taue und Nomadenvölker Sand zur Afterreinigung. In Japan nahm man auch Seetang oder Stöcke oder baute die Toilette über einen Bach oder Fluss. So wurde das, was man unter sich ließ, gleich weggespült. Im fließenden Wasser wusch man sich ab.

Endlich: Papier!

Nachdem die Chinesen bereits vor 2000 Jahren das Papier zum Schreiben entwickelt hatten, wurde im Jahr 1391  für den chinesischen Kaiser erstmals Toilettenpapier in großen Mengen hergestellt. Es war aber noch nicht auf Papprollen gewickelt und ein Blatt war ungefähr einen halben Quadratmeter groß. Also: ungefähr so groß wie zwei Schulhefte nebeneinander. Es dauerte rund 500 Jahre, bis man Klopapier auch auf europäischen Toiletten vorfand - zunächst einzelne Blätter, später auf Rollen gewickelt.

Mittelalter-Witz:
Frage: Was ist das sauberste Blatt im Wald? – Antwort: Das Blatt der Stechpalme, denn damit putzt sich niemand den Hintern ab.

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Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr

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