Wie viele Hieroglyphen gibt es?
Die ägyptischen Hieroglyphen waren ursprünglich eine reine Bilderschrift, die sich immer weiter entwickelt. Im dritten Jahrtausend v. Chr. gab es ungefähr 700 Bildzeichen. Doch die Zahl der Zeichen wuchs stetig. Oft stand ein Zeichen für ein ganzes Wort. Im Laufe von über drei Jahrtausenden kamen weitere Zeichen dazu, die nur ein bis zwei Konsonanten darstellten. Am Ende, in der griechisch-römischen Zeit (332 v. Chr. bis 395 n. Chr.) zählten die ägyptischen Hieroglyphen etwa 7000 Zeichen. Damit gehörten sie zu den umfangreicheren Schriftsystemen.
Schreiben Lernen im Alten Ägypten
Wer diese komplexe Schrift der Hieroglyphen erlernen wollte, konnte sich zum „sesch“ ausbilden lassen. „Sesch“ heißt sowohl „Schreiber“ als auch „Beamter“. Die Kenntnis des Schreibens war eine der Grundvoraussetzungen für eine staatliche Laufbahn. In ganz frühen Zeiten wurde die Schrift vermutlich innerhalb der Familie weitergegeben. Erst im Neuen Reich (ca. 1550 bis 1070 v. Chr.) gab es gehäuft Nachweise für Schulen. Schreiblehrlinge begannen mit einer der Kursivschriften; so wurden die Handschriften Hieratisch und Demotisch genannt. Die Hieroglyphen wurden erst danach gelernt. Die Schrift wurde hauptsächlich durch Diktate vermittelt. Bei Faulheit drohten körperliche Züchtigungen und sogar Gefängnisstrafen.
Zusatzinfo:
Die Zeichen anderer Kulturen
Die Alphabete Europas und des Nahen Ostens haben nur 22-38 Zeichen, die chinesische Schrift verzeichnet in der Antike über 10.000 und heute sogar fast 90.000 verschiedene Zeichen und Varianten.
Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr