Geschichten über die alten Preußen

Kartoffelbefehl

Noch gar nicht so lange bei uns auf dem Teller: die Kartoffel

Heute man meint man, die Kartoffel hätte schon immer zu unseren Speisen gehört. Das ist aber nicht so. Sie kam erst im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa. Anfangs wurde sie auch gar nicht als Nutzpflanze angesehen, sondern wuchs in den Ziergärten der reichen Leute. Lange begriff man nicht, dass die unterirdisch wachsenden Knollen das Wertvolle für uns sind. Erst nachdem König Friedrich II. von Preußen den Anbau energisch förderte und es außerdem einige Hungersnöte gab, wurde sie auch bei uns so richtig heimisch.

Manchmal geht’s nur mit Druck: die Kartoffelbefehle

Friedrich II. von Preußen hatte großes Interesse daran, dass seine Untertanen Kartoffeln anbauten. Die wollten aber nicht so recht. Die Kartoffel passte nicht in ihr Anbausystem, außerdem war sie nicht optimal an das Klima angepasst. Friedrich ließ kostenlose Saatkartoffeln verteilen und erließ mehrere Kartoffelbefehle, um den Anbau zu fördern. Aber nichts funktionierte so richtig. 1770 bis 1772 und noch mal 1774 gab es große Hungersnöte, weil durch schlechtes Wetter das Getreide nicht wuchs oder verfaulte. Danach waren auch die Bauern den Vorteilen der Kartoffel gegenüber aufgeschlossen und pflanzten sie an. Friedrich II. selbst hat übrigens nur selten Kartoffeln gegessen.

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Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr

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