Besondere Farbe: Preußisch Blau
Die Erfindung dieser Farbe im Jahr 1706 geht auf den Chemiker und Farbenhersteller Johann Jacob Diesbach zurück. Es war reiner Zufall, denn Diesbach wollte wie schon so oft den roten Florentiner Lack herstellen, verwendete aber eine andere Zutat als sonst. Statt Rot erhielt Diesbach nun eine tiefblaue Farbe mit grünlichem Ton.
Anfang des 18. Jahrhunderts begannen die meisten Staaten, ihre Soldaten mit einheitlichen Uniformen auszustatten. Das sollte den Zusammenhalt stärken und half außerdem, Freund und Feind voneinander zu unterscheiden.
Protestantische Staaten trugen häufig Blau oder Rot, zum Beispiel England; daher wurden die englischen Soldaten auch „Rotröcke“ genannt. Katholische Staaten statteten ihre Armeen eher in Grau oder Weiß aus, Russland in Grün. Das heißt nicht, dass alle Teile der Armee immer in einer Farbe waren, die Reiter trugen oft andere Farben oder zusätzliche Farbe an den Röcken, beispielsweise an den Aufschlägen und Krägen.
Der preußische König Friedrich Wilhelm I. wählte wahrscheinlich Blau, weil diese Farbe durch die neue Methode preiswert hergestellt werden konnte. Blauen Stoff konnten dann die neuen Manufakturen, das waren frühe Formen einer Fabrik, in großen Mengen liefern. Und weil das Blau für die Preußen so typisch wurde, nannte man es Preußisch Blau.
Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr