Eine für alle: die Währungsreform 1871
Bis zur Reichsgründung 1871 bestand Deutschland nicht aus einem Land, sondern aus vielen deutschen Ländern. Jedes Land, auch wenn es noch so klein war, hatte sein eigenes Geld. Es gab Doppel-, Kronen- und andere Taler, Gulden, Franken, Dukaten und vieles mehr.
Es war sehr schwierig, dauernd umzurechnen. Manche Währungen hatten ein 12er-, andere ein 10er-System. Außerdem schwankte sogar innerhalb einer einzelnen Währung der Wert, weil die Münzen nicht immer denselben Gehalt an Edelmetall hatten. Das alles machte den Handel sehr kompliziert und hemmte die Wirtschaft.
Eine neue Währung einzuführen ist aber keine leichte Sache. Man muss sich mit allen Beteiligten einigen, man muss festlegen, was ab einem bestimmten Moment gelten soll, und man muss eine Übergangsphase haben, in der das alte Geld gegen das neue getauscht werden kann. Für die Reform 1871 legte man die Goldmark als Bezugsgröße fest. Nach ihrem Wert richteten sich alle Münzen, auch die kleineren, die nicht aus Gold bestanden. Die Banknoten wurden ebenfalls auf den Goldwert bezogen. Großbritannien hatte bereits seit 1816 eine Goldwährung.
Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr