Der Schrecken des Mittelalters: die Wikinger
„Wikinger“ ist kein Name für ein einzelnes Volk, sondern heißt so viel wie: „ein Skandinavier, der auf Beutefahrt ist“. Wikinger stammten aus, Schweden, Norwegen, Island und weiteren nördlichen Regionen. Ab ungefähr dem 8. Jahrhundert nach Christus machten sie den Rest Europas unsicher. Der erste Überfall, von dem man weiß, betraf ein Kloster auf der englischen Insel Lindisfarne. 793 brachen die Wikinger über das Kloster und seine Bewohner herein, töteten sie und nahmen alles mit, was von Wert war. Wikinger zogen in den folgenden Jahrhunderten bis nach Frankreich, Osteuropa und zum heutigen Istanbul. Ihre Stärke waren die sehr schnellen Schiffe, die sie bauten. Damit waren sie unglaublich beweglich, erschienen wie aus dem Nichts und überfielen Städte und Siedlungen. Die Wikinger waren aber auch gute Händler, die ein großes Netz an Verbindungen knüpften und weit herumkamen. Im 9. und 10. Jahrhundert wurden die kriegerischen Wikinger allmählich friedlicher, auch die Verbreitung des Christentums trug dazu bei. Im 11. Jahrhundert war die Zeit der Wikinger dann vorbei.
Wirklich sagenhaft: die Sagas der Wikinger
Ab dem 13. Jahrhundert verfassten die Wikinger viele Sagas, vor allem die Isländer waren sehr fleißig. Ihre Geschichten erzählen oft von der Zeit der Besiedlung ab ungefähr 870. Eine sehr berühmte Saga ist die Egils Saga, die die Geschichte von Egils Familie erzählt. Ursprünglich lebte sie in Norwegen, geriet aber dann in Streit mit dem König und wanderte nach Island aus. Egil ist der hässliche Sohn von Skalla-Grim. Schon früh kann Egil gut dichten, aber er ist auch brutal und tötet bereits als Kind, wenn ihm etwas nicht passt. Die Saga beschreibt Egils Leben, seine Feldzüge und Streitereien. Großen Raum nehmen auch die Erzählungen der Gelage ein. Da wurde viel getrunken und gestritten – und nicht immer benahmen sich alle ganz fein.
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Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr