Hall of Fame

Junger Sport und neue Helden: Hier findest du einige Asse des deutschen Blindenfußballs!

Alexander Fangmann *1985
Alexander Fangmann war als Kind schon enorm fußballbegeistert. Als ihm mit acht eine Netzhautablösung das Augenlicht raubte, blieb er wortwörtlich am Ball und kickte mit seinen Freunden weiter. Sie improvisierten mit einem mit Glocken versehenen Gummiball und kamen damit der heutigen Form des Blindenfußballs schon sehr nahe. Fangmann spielt aktuell beim MTV Stuttgart und ist Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Als Mittelfeldregisseur gilt Fangmann als echter Allrounder, der auch bei wichtigen Turnieren die Fäden zusammenhält.

Serdal Celebi *1984
Serdal Celebi wuchs im Osten der Türkei auf und kam Mitte der 90er Jahre nach Hamburg. Durch eine Netzhautablösung erblindete er mit 13 Jahren, was ihn aber nicht davon abhielt, seiner Leidenschaft, dem Fußballspielen, weiterhin nachzugehen. 2009 begann er beim FC St. Pauli mit dem Blindenfußball und wurde 2017 Deutscher Meister. Aus der Nationalmannschaft trat er 2015 aus privaten Gründen zurück. Celebi ist es als erstem blinden Spieler gelungen, das „Tor des Monats“ zu schießen – ein wahres Traumtor: Im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im August 2018 dribbelte er sich über den rechten Flügel nach vorne und punktete spektakulär mit links in den linken Winkel. Das Spiel ging zwar verloren, aber sein Tor wird in den Köpfen bleiben.

Taime Kuttig *1992
Taime Kuttig spielt aktuell bei Borussia Dortmund und in der deutschen Nationalmannschaft im Blindenfußball. Dort wird er auch der „Turbodribbler“ genannt, weil er so schnell wie kein anderen auf dem Platz unterwegs ist. Das war nicht immer so, sein Debüt bei der Nationalmannschaft 2012 war ein Desaster für ihn – die Gegner zu schnell und sein Fuß blieb in der Bande stecken. Doch er ließ sich nicht entmutigen und feierte mit einem wunderbaren Freistoßtor bei der EM 2017 in Deutschland seinen persönlichen Karrierehöhepunkt. Erblindet ist Taime Kuttig mit 14 Jahren; seinen Traum, Nationalspieler zu werden, konnte er sich dennoch erfüllen.

Mulgheta Russom *1978
Mulgheta Russom wurde in Eritrea geboren und zog mit sechs Jahren mit seinen Eltern und acht Geschwistern nach Deutschland in die Nähe von Tübingen. Sport, besonders Fußball, bedeutete ihm damals alles. Mit 20 Jahren veränderte ein schwerer Autounfall alles für Russom, er lag drei Monate im Koma und erblindete an einem Infekt. Doch er hat sich zurückgekämpft und wurde schon bald vom MTV Stuttgart gefragt, ob er als ehrgeiziger Sportler nicht Lust auf Blindenfußball hätte. Bis heute gilt Russom sowohl in seinem Verein als auch der Nationalmannschaft als Abwehrchef und Spezialist für Strafstöße. Übrigens ist Mulgheta Russom auch Deutschlands erster blinder Fitnesstrainer!

MTV Stuttgart
Der MTV Stuttgart ist der Rekordmeister unter den deutschen Blindenfußballvereinen. Seit dem Start der Liga 2008 gelang es dem Verein, sechsmal die Deutsche Meisterschaft zu erringen, so auch in einem spektakulären Finale 2018 gegen den FC St. Pauli. Seit den ersten Turnieren hierzulande gilt Stuttgart als ewiger Titelanwärter.

SF/BG Blista Marburg
Das Team aus Marburg gehört zu den wahren Urgesteinen im deutschen Blindenfußball. Seit Herbst 2006 wird an der Blindenstudienanstalt (Blista) Marburgs mit dem Rasselball gekickt. Und das sehr erfolgreich. So feierte das Team 2008 den Gewinn der allerersten Deutschen Meisterschaft im Blindenfußball und setzte noch weitere Erfolge obendrauf: In der ewigen Tabelle sind sie mit vier Titelgewinnen auf Platz zwei hinter dem MTV Stuttgart.

Stand: 19.06.2019, 15:30 Uhr

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