Hall of fame

Hier findest du Judoka, die schon viele Gegner erfolgreich auf die Matte gelegt haben

Kanō Jigorō (*1860, †1938)
Kanō Jigorō ist der Begründer des Judo und seine ewige Lichtgestalt. Als Jugendlicher fing er aus eher traurigen Gründen mit Jiu Jitsu an: Da er kleiner und schwächlicher als die meisten Kinder in seinem Alter war, wurde er häufig Opfer von körperlichen Angriffen. Um nicht mehr unterlegen zu sein, nahm er gleich bei mehreren Meistern Unterricht in Jiu Jitsu. Ihm fiel schnell auf, dass diese immer für den Kriegsfall übten und wirklich gefährliche, oft sogar tödliche Techniken vermittelten. Diese riskante Gangart gefiel Jigorō nicht und er gründete eine eigene Schule, die einen 'sanfteren' Weg in den Kampfsport weisen sollte - die des Judo. Sanft vor allem deshalb, weil das 'Prinzip des Nachgebens' ein Hauptmerkmal des Judo ist.

Foto mit freundlicher Genehmigung aus dem Archiv des Judo Welt-Museums Berlin

Alfred Rohde (*1896, †1978)
Der Polizist Alfred Rohde gilt zurecht als Vater des deutschen Judosports. 1922 gründete er den 1. Deutschen Judo-Club in Frankfurt, der heute noch besteht. Als Polizeisportlehrer brachte er den in Deutschland noch jungen Sport in die Polizistenausbildung ein, gründete den 'Deutschen Judo-Ring' und war Mitbegründer der 'Europäischen Judo Union'. Zudem erfand er die 'Judo-Sommerschule', einen mehrtägigen, noch heute angebotenen Judo-Lehrgang, und organisierte Wettkämpfe – Er zeigte wirklich vollen Einsatz für 'seinen' Sport! Für das Bekanntwerden des Sportes in Deutschland war der erste deutsche Dan-Träger jedenfalls extrem wichtig!

Foto mit freundlicher Genehmigung aus dem Archiv des 1. Deutschen Judo-Clubs Frankfurt am Main e. V.

Anton Geesink (*1934, †2010)
Der Niederländer Antonius Johanns 'Anton' Geesink war ein echter Brocken und einer der bedeutendsten europäischen Judoka: 1961 war der 1,98 m große und 130 kg schwere Athlet der erste Weltmeister im Judo, der nicht aus Japan stammte. Bei den ersten Olympischen Spielen, bei denen Judo auf dem Programm stand, ärgerte er die Japaner noch weit mehr, als er in der offenen Gewichtsklasse die Goldmedaille gegen einen Japaner gewann. Nach seiner aktiven Judokarriere versuchte Geesink sich auch im Ringen und Wrestling.

Wolfgang Hofmann (*1941)
1964 war es eine echte Sensation: Der Kölner Judoka Wolfgang Hofmann gab sich im ersten olympischen Judofinale in der 80-Kilo-Klasse erst nach erbittertem Widerstand gegen den Japaner Isao Okano geschlagen. Er wurde sensationell Olympia-Zweiter in einer Disziplin, die unter japanischer Vorherrschaft stand. Dafür bekam er sogar das 'Silberne Loorbeerblatt' verliehen, die höchste sportliche Auszeichnung in Deutschland. Und er ist seiner Leidenschaft bis heute treu geblieben: Wolfgang Hofmann hat ein Grundlagenbuch zum Judo geschrieben und führte lange Jahre seine eigene Judo-Schule in Köln.

Foto mit freundlicher Genehmigung aus dem Archiv des Judo Welt-Museums Berlin

Yvonne Bönisch (*1980)
Yvonne Bönisch ist mit Abstand die erfolgreichste deutsche Frau im Judo. Heute trainiert sie Judoka. Sie war mehrfache deutsche Meisterin, führte drei Jahre lang die Weltrangliste an und feierte 2004 ihren größten Erfolg: Sie gewann die erste Goldmedaille der deutschen Frauen im Judo bei den Olympischen Spielen in Athen. Seither ist sie übrigens Ehrenbürgerin der griechischen Stadt.

Stand: 28.03.2018, 14:37 Uhr

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