Die kleine Gürtelkunde

Zusammengepresste Hände über grünem Gürtel.

Hat man beim Üben neue Techniken gelernt, dann soll das auch belohnt werden. Beim Judo gibt es als Anerkennung die verschiedenen Gürtelfarben. Sie drücken aus, dass deine Fähigkeiten als Judoka immer weiter wachsen. Der weiße Gürtel am Beginn ist quasi deine 'weiße Weste', alle Judoanfänger starten mit einem weißen Gürtel. An die neuen Farben arbeitest du dich dann peu a peu heran: Die Reihenfolge der so genannten Kyu-Grade (das ist der Fortschrittsgrad eines Schülers) ist weiß, weiß-gelb, gelb, gelb-orange, orange, orange-grün, grün, blau und dann braun. Früher gab es weniger Farben, aber gerade, um Kinder und Jugendliche zu motivieren, wurden Zwischenstufen hinzugenommen. Um an einen neuen Gürtel zu kommen, stellst du dich einer Prüfung, in der du deine neuen Fertigkeiten präsentierst. Insgesamt gibt es neun Kyu-Grade. Sie werden rückwärts vergeben.

Hände ziehen Knoten in schwarzem Gürtel fest.

Erst als erwachsener Judoka und nachdem du vier Jahre den braunen Gürtel getragen hast, kannst du einen schwarzen Meistergürtel (den Dan-Gürtel) bekommen. Dan-Grade, also Meistergrade, gibt es insgesamt zehn. Obwohl es theoretisch möglich wäre, die Dan-Grade noch weiter nach oben fortzusetzen, wird das weltweit nicht gemacht. Denn es würde eine Herabsetzung der bestehenden Träger des 10. Dan bedeuten.

Kanō Jigorō, der Begründer des Judo, hatte übrigens keinen einzigen Dan im Judo, weder den ersten noch den zehnten. Das liegt daran, dass die Japaner es unverschämt finden würden, ihm einen Dan-Grad zu verleihen, weil schließlich niemand im Judo über ihm stand oder steht.

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