Sportgeschichte Standardtanz

Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert zeigt Adelige beim Gesellschaftstanz.

Die Gesellschaftstänze gibt es seit dem 14. und 15. Jahrhundert. Sie waren Teil der Zeremonie an Adelshöfen und waren wurden nach streng festgelegten Regeln getanzt. Die Schrittfolgen und wer mit wem tanzen durfte, war genau vorgeschrieben. Getanzt wurden hauptsächlich Kreis- und Prozessionstänze, bei denen sich die Tanzpartner kaum berührten.

Schwarz-weiß Graphik von 1905 zeigt eine bürgerliche Gesellschaft beim Reigentanz.

Die ersten Bälle für die bürgerlichen Schichten gab es ab dem 18. Jahrhundert. Je mehr Menschen tanzten, desto schneller entwickelten sich neue Schritte und Tänze. Einer der ersten war der Wiener Walzer. Da sich die Tanzpartner während des Tanzes berühren und bei den Drehungen die Kleider der Damen so hoch wirbelten, dass ihre Knöchel zu sehen waren, galt er jahrelang als anstößig.

Schwarz-weiß Foto: Frauen, die im Stil der 1920er Jahre gekleidet sind tanzen Charleston.

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich ein regelrechter Tanz-Boom. Aus den USA schwappten viele neue Tänze, wie zum Beispiel Foxtrott, Charleston, Tango oder Rumba nach Europa. Englische Tanzlehrer legten in den 1920er Jahren konkrete Regeln, also bestimmte Standards für die wichtigsten neuen Tänze fest. Jede Tanzschule konnte nach diesen Regeln unterrichten und die neuen Tänze auf Turnieren getanzt und beurteilt werden. Die Tänze, für die einheitliche Standards entwickelt wurden, werden heute Standard Ballroom Dances oder Standardtänze genannt. Der Ausdruck ‚Standardtänze‘ wird aber auch als Sammelbegriff für die Tänze verwendet, die mittlerweile neben den Lateinamerikanischen Tänzen auf Turnieren getanzt werden: Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Foxtrott, Slowfox und natürlich der Quickstepp.

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