Geschichte des Tauchsports

Griechische Zeichnung aus dem 5.Jahrhundert: Taucher springt von einem Turm ins Meer.

Die Geschichte des Tauchens ist schon sehr alt. Bereits von etwa 6500 Jahren, also im Jahr 4500 vor Christus, gab es in Indien und Ostasien Menschen, die viele Meter tief nach Perlen, Perlmutt, Schwämmen und Korallen tauchten und sich damit ihren Lebensunterhalt verdienten. Damals gab es natürlich noch keine Geräte, wie Pressluftflaschen oder Atemregler. Die frühen Taucher nutzen lediglich ihre Atemluft.

Gemälde zeigt einen Taucher und einen Unter-Wasser-Kämpfer nebeneinander, Frankreich 1532

In der Antike setzten sowohl die Griechen als auch die Römer Taucher im Militär ein. Sie schicken sie in ihren Seeschlachten mit Bohrern zu den feindlichen Booten, um diese zu versenken. Dabei kamen auch die ersten Tauchgeräte zum Einsatz: Der römische Gelehrte Plinius berichtete etwa um 60 nach Christus von Kampftauchern, die mit Schnorcheln ausgerüstet waren. Schon im Jahr 350 vor Christus beschrieb der griechische Gelehrte Aristoteles Taucher, die umgedrehte Kästen ins Wasser ließen und diese wie eine frühe Taucherglocke als Luftreserve benutzen.

Zeichnung des Tauchapparates von Karl Heinrich Klingert, 1797.

Im Mittelalter gerieten die Kenntnisse der Antike in Vergessenheit und es dauerte bis zum 15. Jahrhundert, bis sich die Menschen wieder für die Welt unter Wasser interessierten. Ein Wissenschaftler hat sich dabei ganz besonders mit dem Tauchen beschäftigt: Leonardo da Vinci. Da Vinci entwickelte unter anderem Handflossen und mehrere Tauchvorrichtungen. Eine bestand aus Schweinsleder, die unter anderem eine Kappe mit zwei Glaslinsen besaß – ein Vorläufer der Tauchermaske. Über einen Blasebalg und zwei Schläuchen wurde der Taucher mit Luft versorgt.

Helmtaucheranzug von Wilhelm Bauer, 19. Jahrhundert.

Im 18. und 19. Jahrhundert experimentierten Wissenschaftler mit Tauchtonnen, Tauchglocken und Tauchhelmen und beschäftigten sich mit der Luftversorgung der Taucher. 1838 entwickelte das Unternehmen Siebe ein Helmtauchgerät, das den Tauchhelm mit einem Anzug verband. Die Luftversorgung erfolgte dabei durch einen Schlauch von der Wasseroberfläche. Noch heute arbeiten Berufstaucher mit einer ähnlichen Standardausrüstung, um Lecks in Kläranlagen und Staumauern zu reparieren oder Gerüsten von Ölbohrinseln zu schweißen.

Schwarz-weiß Foto: Helmtaucher im Rostocker Hafen 1984.

Von besonderer Bedeutung für das Tauchen, war die Entwicklung von Tauchgeräten, die das Atmen unter Wasser ohne eine Verbindung zu Oberfläche ermöglichten. Erst mit diesen Geräten konnten sich Taucher unter Wasser völlig frei bewegen. Schon mit dem ‚Aerophire‘, einem Vorläufer des Atemreglers, war es ab 1865 möglich, eine halbe Stunde lang bis zu 40 Meter tief tauchen.

Seitdem wurden die Lugenautomaten und die Ausrüstung für Taucher stetig verbessert und sicherer gemacht. Die ersten modernen Tauchflossen wurden 1933 patentiert, die erste Taucherbrille fünf Jahre später.

Getaucht wird heute längst nicht mehr nur im Militär oder für berufliche Zwecke. Tauchen ist mittlerweile ein Breitensport geworden und hat die Entdeckung und Erforschung der Meere ermöglicht.

Stand: 11.06.2020, 15:29 Uhr

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