In den 1960er Jahren begann die Erfolgsstory der Plastikdisc. Und dazu gehört eine kleine Legende, die besonders schön klingt: Der Erzählung nach haben wir die gleitende Scheibe wohl einem Bäckereiunternehmen zu verdanken, der "Frisbie Pie Company“, die seit 1871 an der amerikanischen Ostküste Kuchen, Kekse und Torten herstellt. Irgendwann sollen Kinder aus der Nachbarschaft die flachen, runden Tortenbleche aus den Mülleimern gekramt und zu Wurfscheiben umfunktioniert haben. Dabei waren sie begeistert von den guten Flugeigenschaften der Bleche. So erzählt man sich von der Geburtsstunde der Frisbee…
Was man hingegen sicher weiß: Ein Mann war besonders inspiriert von den ersten fliegenden Discs. Walter Frederick Morrisson sollte ein Vermögen mit der Erfindung der Frisbee verdienen, denn er tüftelte so lange an den Maßen und Materialien der Wurfscheiben, bis er 1957 in dem Spielzeughersteller Wham-O einen Partner fand, der die ersten Frisbees professionell vermarktete.
Es dauerte nicht lange, und Frisbee wurde zu einem beliebten Sport an amerikanischen Universitäten. Um die Disc nicht immer nur hin und her zu werfen, entwickelten die Studenten immer mehr Wettkampfformen für Teams und Einzelspieler, die bis heute erhalten sind. Die Disziplin „Ultimate Frisbee“ wird oft als Königsdisziplin des Frisbeesports genannt, doch es gibt daneben weitere, sehr beliebte Formen wie Disc-Golf, Freestyle, Double Disc Court oder Weitwurf.
Weltweit spielen mittlerweile etwa sechs Millionen Menschen aktiv Ultimate Frisbee. Der Fokus liegt klar auf Nordamerika, doch auch in Europa breitet sich Ultimate Frisbee seit den 1970er Jahren immer weiter aus. 1981 fand die erste Deutsche Meisterschaft in Duisburg statt. Seither hat sich viel getan. Im Laufe der Jahre kamen neue Verbände hinzu und die Anzahl der Teams (Damen, Mixed, Junioren) hat sich ständig vergrößert. Seit 1991 ist Ultimate offizielle Wettkampfdisziplin des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes und hat auch Einzug in den Sportunterricht an Schulen in manchen Bundesländern gehalten. Viele professionelle Fußballclubs haben Ultimate Frisbee mittlerweile in ihr Trainingsprogramm aufgenommen, weil es Kondition, Sprungkraft, Beweglichkeit und vor allem das faire Zusammenspiel stärkt.
Ausblick: 2015 hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) Ultimate Frisbee offiziell anerkannt und seinen Weltverband als Mitglied aufgenommen. Sollte der Bewerber Los Angeles sich die Austragung der Olympischen Spiele 2024 sichern, stehen die Chancen gut, dass Ultimate Frisbee dann zum ersten Mal olympisch wird.
Stand: 27.11.2017, 12:52 Uhr