Kleine Figurenkunde des Voltigierens

Sportlerin beim Aufschwung.

Aufsprung
Immer die erste und oft die größte Herausforderung beim Voltigieren: Im Rhythmus des galoppierenden Pferdes läuft der Voltigierer parallel zur Longe ans Pferd heran, fasst mit beiden Händen an die Griffe des Gurtes und springt beidbeinig ab. Das rechte Bein wird über den Pferderücken geschwungen, das linke bleibt innen am Pferd. Der Aufsprung gelingt nur mit der richtigen Technik: Höhe gewinnt der Voltigierer durch Absprung, Schwungübertragung und den Armzug am Gurt.

Fahne
Die Fahne ist eine echte Balanceherausforderung. In den verschiedenen Leistungsklassen gelten unterschiedliche Regeln, wie sie gemacht wird. Aber eines muss der Voltigierer immer machen: Er kniet in Bankposition auf dem Pferd und streckt ein Bein nach hinten und den gegenüberliegenden Arm nach vorne aus. Die Linie vom gestreckten Fuß bis zu Hand sollte eine Kurve nach oben ergeben.

Sportlerin zeigt die Figur 'Flanke'.

Flanke
Der Voltigierer holt aus dem normalen Sitz mit beiden Beinen kräftig Schwung, schwingt sie gestreckt nach hinten und geht dabei mit dem Oberkörper nach vorne. Über der Kruppe werden die Beine geschlossen, und er knickt in der Hüfte ein, um sich zum Innensitz zu drehen. Dann holt er nochmal Schwung, wirft die Beine über die Kruppe und drückt sich zusätzlich mit den Armen nach außen hin ab. Am Ende lässt man die Griffe los und landet (hoffentlich) federnd neben dem Pferd. (Diese Übung dürfte dir aus dem Turnunterricht am Barren bekannt vorkommen.)

Sportlerin zeigt die Figur 'Mühle'.

Mühle
Hierbei dreht der Voltigierer sich um 360 Grad auf dem Pferd. Das passiert in vier Phasen, die jeweils vier Galoppsprünge lang dauern. Wichtig ist, dass man immer schön aufrecht sitzen bleibt!


Sportlerin zeigt die Figur 'Freier Grundsitz'.

Freier Grundsitz
Der Voltigierer sitzt aufrecht hinter dem Gurt und legt beide Beine ans Pferd an. Die Arme sind ausgestreckt und die Handflächen verlaufen auf Ohrenhöhe parallel zum Boden. Wer den freien Grundsitz beherrscht, hat schon mal eine gute Hürde auf dem Weg zum Reiter gemeistert!

Sportlerin zeigt die Figur 'Schere'.

Schere
Die Schere ist eine echt schwungvolle Übung und ziemlich kompliziert. Sie besteht aus zwei Teilen: Aus dem Vorwärtssitz holt der Voltigierer mit beiden Beinen Schwung, stützt sich auf die Griffe und wirft die Beine gestreckt nach hinten über die Kruppe des Pferdes. Am höchsten Punkt kreuzen sich die Beine, man dreht zunächst die Hüfte und anschließend den Oberkörper und landet im Rückwärtssitz. Natürlich muss man vorher umgreifen. Der zweite Teil funktioniert genau andersherum.

Sportlerin steht auf Pferd.

Stehen
Für das freie Stehen auf dem Pferd braucht der Voltigierer neben einem guten Gleichgewichtssinn auch viel Mut, denn ganz so schnell kann er aus der stehenden Position die Griffe nicht erreichen. Er beginnt mit dem Hockstand, verlagert das Gewicht auf die Füße und richtet sich langsam auf. Die Arme streckt er auf Schulterhöhe aus und richtet den Blick nach vorne. Wichtig ist, dass er die gesamte Fußfläche zum Stehen nutzt und schön locker in den Gelenken bleibt, um den Galopp abzufedern.

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