Das akrobatische Turnen am Trapez gehört zur Artistik. Es wurde bis vor einigen Jahren hauptsächlich im Zirkus oder im Varieté gezeigt und ist dementsprechend sehr eng mit der Zirkusgeschichte verknüpft. Als Begründer des Zirkus, wie wir ihn heute kennen, gilt der Engländer Philipp Astley, der 1768 nach seiner Zeit in der Armee eine Reitschule gründete. Aus Werbezwecken veranstaltete er Kunstreiter-Vorführungen, bei denen vermehrt auch Akrobaten, Seil- oder Ballettänzer auftraten. 1782 erbaute Astley das erste fest stehende Zirkusgebäude, Astleys Amphitheater, mit einer klassisch runden Manege.
Auch in Deutschland waren Zirkusbesuche sehr beliebt, mit zunehmenden Maß auch beim aufstrebenden Bürgertum. 1830 war Carl Renz der erste Zirkusbegründer, der seine Vorstellungen nicht mehr nur ausschließlich für Militär und Adel entwickelte. Neben dem Kunstreiten kamen immer mehr neue Varianten wie Wildtierdressur, Wasserspiele, Eiskunstlauf, Luftakrobatik, Sängerinnen oder Siamesische Zwillinge hinzu. Alles, was neu und exotisch war, wurde gezeigt. In diese Zeit fällt auch die Gründung des zweiten, noch bis heute bekannten Circus Busch.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fand Zirkus nur in festen Spielhäusern statt. Das änderte sich durch die Entwicklung des Zeltzirkus in den USA, wo der Zirkusdirektor Aron Turner seit 1830 ein regenschirmähnliches, einmastiges Zirkuszelt für die Vorstellungen verwendete. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts verbreiteten sich diese Zelte auch in Deutschland, es Begann das goldene Zeitalter des Zirkus, der Wanderzirkus. Mit den Zelten konnten nun auch kleinere Ortschaften bespielt werden. Ein Trend, der sich ebenso den USA kommend immer mehr durchsetzte, war die Verbindung von Menagerie, dem Zurschaustellen von wilden Tieren, und Zirkus sowie die Verwendung von Sägespänen anstelle von Manegenteppich und Sand. Die Raubtierdressuren lösten größtenteils die bis dahin dominierenden Pferdenummern ab.
1920 wurde der Allgemeine Circus-Direktoren-Verband (ACDV) unter dem Vorsitz von Paul Busch gegründet. Hintergrund war der Umstand, dass viele Artisten, Dresseure und Clowns zu dieser Zeit sehr schlecht bezahlt wurden. Die beiden Weltkriege und die dazwischen liegende Weltwirtschaftskrise gingen auch an den Zirkussen und Varietés alles andere als spurlos vorbei. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges waren fast alle Zirkusse zerstört.
In den Nachkriegsjahren erleben die Zirkusse einen kleinen Boom. Viele Menschen suchten nach Zerstreuung, es gründeten sich viele kleiner Zirkusunternehmen, die sich allerdings nicht lange halten konnten. Auf Grund des Männermangels treten während dieser Zeit in erster Linie Frauen mit Varieté- und Tanznummern auf.
Bis in die 1970er-Jahre hinein greift bedingt durch das Aufkommen der Fernsehübertragungen ein großes Zirkussterben um sich, meist überlebten nur die größeren Familienunternehmen. Erst gegen Ende der 1970er erlebt der Zirkus eine Renaissance. Der Roncalli-Zirkus entwickelte die Idee des Zirkus als Gesamtkunstwerk und -erlebnis, das schon mit dem Betreten des Zirkusgeländes beginnt. Gleichzeitig kamen von Frankreich ausgehend neue Einflüsse, die in der Entwicklung des sogenannten 'Cirque Nouveau' mündeten. Am bekanntesten ist bis heute der aus Kanada stammende 'Cirque de Soleil' oder 'FlicFlac'. Neben den Darbietungen im Profi-Bereich gibt es heutzutage immer mehr Freizeitangebote aus dem Zirkusbereich für Klein und Groß. Zahlreiche Zirkusschulen bieten entsprechende Kurse an Trapez & Co. an.