Mit diesem Farbexperiment könnt ihr einen anderen Klugscheißer mal so richtig in die Irre führen. Alles was ihr dafür braucht, ist eine Versuchsperson, die nicht farbenblind ist, und folgende Zutaten:
Man nehme:
- einen Malkasten (oder auch dicke Filzstifte)
- Wasser
- Pinsel
- zwanzig dicke Papierblätter oder Pappe
- eine Stoppuhr
So geht's
Klickt euch durch das Experiment:
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Wahrscheinlich guckt eure Versuchsperson jetzt ganz schön dumm aus der Wäsche und braucht für diese Aufgabe viel länger. Vielleicht liegt sie mit der Farbe sogar ein paar Mal daneben. Das passiert, weil sich das Gehirn auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren muss: Lesen und Erkennen. Die Schwierigkeit liegt darin, nicht das Wort vorzulesen, sondern die Schriftfarbe zu bezeichnen. Eure Versuchsperson wird bei diesem Zehnerpacken viel länger brauchen.
Das Ganze nennt man den Stroop-Effekt.
Er wurde benannt nach einem Wissenschaftler, der 1935 erstmals daran forschte: John Ridley Stroop. Seither beschäftigt viele Wissenschaftler die Frage, warum das Erkennen und Benennen von Farben so schwierig ist, wenn die Wörter eine andere Farbe beschreiben.
Eine Erklärung dafür ist, dass zwei sehr ähnliche Fähigkeiten, die beide mit Sprache zu tun haben, gleichzeitig beansprucht werden. Das Gehirn muss die gesehene Farbe in ein gesprochenes Wort übersetzen, während es zeitgleich auch ein geschriebenes Wort liest. Und obwohl es die Farbe klar erkennt, will es automatisch erst das Wort lesen. Die beiden Fähigkeiten - Lesen und Erkennen - kommen sich also in die Quere, wir müssen uns stärker konzentrieren, um keine Fehler zu machen, und deshalb brauchen wir für den zweiten Versuchsteil auch viel länger. Ah!