Warum tut es weh, eiskalte Hände aufzuwärmen?

Lieber Dr. Mo,

neulich kam ich von draußen aus der Kälte nach Hause, um meine eiskalten Hände aufzuwärmen. Warm sind sie auch wieder geworden, aber es hat furchtbar weh getan! Aua! Warum ist das denn so?

Liebe Grüße von Charlotte

Warum tut es weh, eiskalte Hände aufzuwärmen?

Liebe Charlotte,

ja, tatsächlich kann es sehr unangenehm sein, wenn eiskalte Hände wieder warm werden. Das liegt an den vielen Nervenfasern, die in jedem Finger enden. Sie sind wichtig, damit Du gut tasten kannst. Und diese Nervenenden sind es, die verrücktspielen, wenn Du kalte Hände aufwärmst. Das spürst Du dann als stechenden Schmerz.

Warum tut es weh, eiskalte Hände aufzuwärmen?

Wenn Deine Hände richtig kalt werden, passiert Folgendes: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen. Deshalb werden die Nervenzellen in der Hand nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt. Das schaltet sie in einen Ruhemodus. Für die Zellen in den Händen bedeutet die Kälte Stress. Deshalb geraten viele Vorgänge durcheinander. Es können auch Stoffe freigesetzt werden, die sonst nur bei Entzündungen auftreten.

Warum tut es weh, eiskalte Hände aufzuwärmen?

Werden jetzt die Hände wieder warm, beginnen auch die Nervenzellen – die ja im Ruhemodus waren – wieder zu arbeiten. Dabei bemerken sie die Störung in der Umgebung – und das tut weh. Je mehr die Zellen die normalen Verhältnisse wiederherstellen, desto mehr lässt der Schmerz dann nach. Eigentlich ist der Schmerz beim Aufwärmen eine Fehlfunktion. Dem Körper wird eine Gefahr vorgegaukelt, obwohl das Aufwärmen ja etwas Gutes ist.

Warum tut es weh, eiskalte Hände aufzuwärmen?

Es gibt aber einen Trick, wie man größere Schmerzen vermeiden kann. Halte Deine Hände unter lauwarmes Wasser, nicht unter heißes! Dann werden sie ganz langsam warm. Das tut dann weniger weh…

Viele Grüße, Dr. Mo

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