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Was ist eine Tonleiter?

Tonleiter

Etwa 550 Jahre vor Christus fand Pythagoras, der griechische Philosoph und Mathematiker heraus, dass sich Töne nur in bestimmten Abständen voneinander für unsere Ohren gut anhören. Die Abstände von zwei Tönen kann man mathematisch mit Brüchen beschreiben. Warum man das tun sollte? Diese Abstände sind wichtig für die verschiedenen Tonleitern. Entwickelt wurden Tonleitern, so wie wir sie heute kennen, trotzdem erst viele Jahre später… Nämlich im frühen Mittelalter.

Tonleiter

Zu dieser Zeit waren Instrumente noch so einfach gestrickt, dass die nur sieben Töne hatten. Damals konnte man mit den so genanten Stammtönen alle Musik spielen, die man als harmonisch empfand. Mit der Zeit wurden Musik und Instrumente aber immer aufwendiger. Um die neuen Melodien spielen zu können, brauchte man mehr Töne. Also entwickelte man die Halbtonschritte.

Tonleiter

Und jetzt kommen Pythagoras Abstände wieder ins Spiel! In der Musik ist der Halbton-Schritt die kleinste Entfernung zweier Töne voneinander. Der nächst größere Abstand ist der Ganzton-Schritt. Den Abstand zweier Töne voneinander bezeichnet man als Intervall. Die ersten acht Intervalle heißen: Prim, Sekund, Terz, Quart, Quint, Sext, Septim und Oktav. Die Abstände erhöhen sich immer um eins.

Tonleiter

Intervalle sind wichtig für die Tonleitern! Denn, unter einer Tonleiter versteht man eine Reihe von Tönen, die innerhalb einer Oktave in einer bestimmten Art und Weise geordnet sind. Die C-Dur-Tonleiter cdefgahc, ist heute die klassischste. Dort befinden sich die Halbtonschritte bei e-f und h-c, alle übrigen Schritte sind Ganztonschritte. Und nur mit Ganz- und Halbtonschritten an den "richtigen" Stellen hören sich Töne und Musik für uns harmonisch an.

Abbildung 1.

Die Halbton-Abstände kann man am besten auf einer Klaviertastatur erkennen, wie in Abbildung 1. Zwischen e-f und h-c sind keine schwarzen Tasten. Das sind die klassischen Halbtonschritte. Von einer weißen zu einer daneben liegenden schwarzen Taste entstehen natürlich auch Halbtonschritte. Diese sind allerdings erst später in der Musikgeschichte dazugekommen.

Tonleiter

Im 16. Jahrhundert bildeten sich die Dur- und Moll-Tonleitern heraus. Die Dur-Tonleitern klingen fröhlich und die Moll-Tonleiter eher traurig. Diese Tonleitern sind so beliebt geworden, dass bis heute fast alle Musikstücke in Dur und Moll geschrieben werden.

Tonleiter

Alle Tonleitern haben acht Töne, wovon der erste und letzte Ton den gleichen Namen trägt. Sie haben somit auch fünf Ganztonschritte und zwei Halbtonschritte. Trotzdem ist der Abstand zwischen den einzelnen Tönen nicht überall gleich. Bei Dur-Tonleitern müssen die Halbtonschritte zwischen Ton 3 und 4 und 7 und 8 sein. Bei Moll-Tonleitern zwischen 2 und 3 und 5 und 6. Sonst klingt es nicht wie Dur und Moll.

Tonleiter

Bei den Durtonleitern ist die C-Dur Tonleiter die wichtigste. Sie ist die Stammtonreihe und wird von Anfängern als erstes gelernt. Sie ist leicht zu erlernen, weil sie – zumindest auf dem Klavier - von Natur aus die Halbtonschritte an der richtigen Stelle hat. Genauso verhält es sich mit der A-Moll-Tonleiter. Auch die hat die Halbtöne auf dem Klavier von Natur aus an der richtigen Stelle. Deshalb fängt die klassische Molltonleiter auch mit a an: ahcdefga. Ah!

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