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Morgens größer als abends

Was für eine komische Frage? Man möchte sie spontan mit "Nein, natürlich nicht!" beantworten.
Aber, macht mal den Versuch:

Man nehme:

  • Eine Wand
  • Ein Buch
  • Einen Stift
  • Ein Messband
Ist man morgens größer als abends?

Und natürlich braucht ihr noch jemanden, der euch beim Messen hilft und der viel Zeit mitbringt. Morgens direkt nach dem Aufstehen müsst ihr die erste Messung durchführen. Also, an die Wand stellen, Buch auf den Kopf und einen Strich ziehen. Und das Gleiche macht ihr noch mal am Abend.

Ist man morgens größer als abends?

Ihr werdet feststellen: Zwischen Morgen und Abend liegen ein bis zwei Zentimeter. Wo habt ihr die nur verloren? "Schuld" am Größenverlust ist die Schwerkraft und eure Wirbelsäule. Denn da gibt es nicht nur Knochen, sondern auch die Bandscheiben. Die sind sehr elastisch und sorgen für die Beweglichkeit unseres Körpers. Hätten wir keine Bandscheiben, wären wir ganz schön steif. Wir könnten den Oberkörper nicht beugen oder drehen.

Stellt euch die Wirbelsäule als Spielzeugzug vor: Zwischen den einzelnen Waggons stecken kleine Schwämmchen, die Bewegungen ermöglichen und abfedern. Über Nacht saugen sich die Bandscheiben mit Flüssigkeit voll. Tagsüber - beim Sitzen, Laufen, Gehen, Spielen, schwere Dinge Tragen und einfach auch durch die Schwerkraft und das eigene Körpergewicht - geben sie die Flüssigkeit wieder ab. So wird die Wirbelsäule zusammengedrückt - und wird kürzer! Und das könnt ihr am Ende eines langen Tages am Messband ablesen.


Übrigens: Im Weltall passiert das nicht. Da gibt es nämlich keine Schwerkraft, die auf die Wirbelsäule drücken könnte. In einem Raumschiff bleibt ihr garantiert immer gleich groß!

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