Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – das sind die klassischen 5 Sinne des Menschen. Sinne dienen unserer Wahrnehmung und arbeiten mit Hilfe der Sinnesorgane. Mit ihnen nehmen wir Eindrücke und Reize aus der Umwelt wahr. Schon Aristoteles, ein bekannter griechischer Philosoph und Naturforscher, beschrieb sie vor etwa 2400 Jahren. Aber neben diesen klassischen zählen auch die Wahrnehmung von Temperatur, von Bewegung und das Gleichgewicht zu den Sinnen, mit denen der Mensch ausgestattet ist.
Tasten:
Wir tasten zwar augenscheinlich mit der Hand, aber eigentlich mit der Haut. Die Haut ist das größte Organ des Menschen und somit auch das größte Sinnesorgan. Mit ihrer Hilfe nehmen wir Berührungen wahr und spüren zum Beispiel, ob Dinge weich, hart nass oder kalt sind. Man nennt diesen Sinn auch "haptische Wahrnehmung".
Sehen:
Unsere Augen sind für die "visuelle Wahrnehmung" zuständig, also für alles, was man sehen kann. In der Netzhaut nur eines Auges befinden sich etwa 130 Millionen Sehsinnzellen. Diese werden in Stäbchen und Zäpfchen unterteilt. Die Stäbchen unterscheiden schwarz-weiß Bilder und ermöglichen so auch das Sehen bei Dämmerung. Mit den Zapfen werden Farben wahrgenommen.
Hören:
Geräusche nehmen wir mit den Ohren über die Schallwellen wahr. Gelangen diese ins Ohr, werden sie mit Hilfe der Ohrmuschel in den Gehörgang geleitet und treffen dort auf unser Trommelfell. Das gerät in Schwingungen und leitet diese bis in das Innenohr weiter. Dort, in der sogenannten Schnecke, sitzen die Hörsinneszellen. Und diese schicken schließlich die Hörreize an das Gehirn weiter. Hören ist unsere "auditive Wahrnehmung".
Riechen:
Die Nase hilft uns dabei, gute Gerüche von schlechten zu unterscheiden. Dabei schützt sie den Organismus vor schädlichen Einflüssen, wie zum Beispiel giftigen Gasen. Angenehme Gerüche lösen ein Wohlbefinden bei uns aus, wohingegen schlechte Gerüche sogar Brechreiz verursachen können. Den Riechsinn nennt man auch "olfaktorische Wahrnehmung".
Schmecken:
Ob und wie uns etwas schmeckt, das sagt uns die Zunge. Mit ihr unterscheiden wir zum Beispiel auch Süßes von Saurem oder Bitteres von Salzigem. Dabei schmecken wir nicht an jeder Stelle der Zunge gleich. Die Zunge verfügt über sogenannte Geschmacksfelder mit denen sie an verschiedenen Stellen verschiedene Geschmäcker unterscheidet. Sie sorgt für die "gustatorische Wahrnehmung".
Neben diesen fünf klassischen Sinnen gibt es aber noch mehr. Manche Wissenschaftler sprechen sogar von insgesamt 13 Sinnen. Einigkeit herrscht aber zumindest über diese weiteren drei Sinne:
Gleichgewichtsinn:
Der Gleichgewichtsinn wird auch "vestibuläre Wahrnehmung" genannt. Erst im 19. Jahrhundert entdeckten Wissenschaftler das dazugehörige Gleichgewichtsorgan im Innenohr. Unser Gleichgewichtssinn hilft uns dabei Körperhaltung zu bewahren und sorgt für Orientierung im Raum. Erst durch ihn bekommen wir ein Empfinden für oben und unten, sowie für Rhythmus oder Drehbewegungen. Und ohne ihn könnten wir nicht einmal aufrecht stehen.
Temperatursinn:
Der Temperatursinn, auch "Thermorezeption" genannt, wurde ebenfalls erst im 19. Jahrhundert erforscht. Er sorgt dafür, dass wir unsere Körpertemperatur beibehalten und uns vor Überhitzung oder Unterkühlung schützen. Außerdem bewahrt er uns vor Verbrennungen oder Erfrierungen. Dabei helfen ihm so genannte Wärmesinneskörperchen, die als Thermorezeptoren bekannt sind. Sie befinden sich vor allem in der Haut und in den Schleimhäuten.
Körperempfindung:
Diesen Sinn kennt man auch als "Tiefensensibilität" und meint damit die Wahrnehmung des eigenen Körpers und seiner Teile. Er ist dafür da, dass wir immer eine Vorstellung davon haben, wo im Raum sich gerade unser Körper, sowie unsere Gelenke oder die Arme und Beine befinden. Durch die Tiefensensibilität bekommen wir auch ein Gefühl für die Anspannung unserer Muskeln und die Bewegungen unseres Körpers. Ohne Körperempfindung, könnten wir zum Beispiel nur schwer gehen, weil wir immer genau hinsehen müssten, ob unsere Füße den Boden berühren oder nicht.
Übrigens: Unsere Sinne helfen dem Gehirn Dinge wahrzunehmen, vor allem weil sie gemeinsam harmonieren. Ganz auf sich allein gestellt, könnte uns ein Sinn auch täuschen. Durch das Zusammenspiel der Sinne aber, kann das Gehirn Eindrücke verarbeiten und mit bereits gesammelten Erfahrungen kombinieren. Ah!