Die meisten Pflanzen haben grüne Blätter und bunte Blüten. Anders der rote Weihnachtsstern. Wenn ihr euch diese Pflanze genau anschaut, seht ihr, dass hier nicht die Blüten rot sind, sondern die oberen Blätter.
Die Blüten sind eher unscheinbar: Klein und gelblich sitzen sie direkt über den großen, roten Blättern. Jede Blüte besteht dabei aus mehreren Teilen. In der Mitte befindet sich ein Fruchtknoten, an dem Drüsen mit Fruchtnektar sitzen. Der Fruchtknoten ist umringt von mehreren Staubblättern mit Blütenstaub.
Damit sich daraus neue Pflanzen entwickeln können, muss der Blütenstaub mit dem Fruchtknoten in Verbindung gelangen. Dabei helfen so genannte Bestäuber. Das sind Bienen oder andere Insekten, die am Fruchtnektar naschen und dabei den Blütenstaub zum Fruchtknoten transportieren.
Um die Bestäuber anzulocken, haben die meisten Blumen große, auffällige Blüten in schönen Farben. Der Weihnachtsstern nicht. Deshalb hat sich die Natur etwas Besonderes ausgedacht: Die oberen Blätter des Weihnachtssterns - also direkt unter den unscheinbaren kleinen Blüten - sind auffällig rot, damit die Bestäuber auf Nektar und Blüten aufmerksam werden und nicht einfach vorbei fliegen.
Aber nur wenn es eine Zeit lang jede Nacht zwölf Stunden am Stück dunkel ist, bekommt die Pflanze Blüten, und die oberen Blätter färben sich rot. Wenn die dunklen Phasen nicht lang genug sind, dann bleiben die Blätter des Weihnachtssterns so grün wie die jeder gewöhnlichen Pflanze.