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Reinigt Dreck den Magen?

Diesen Spruch habt ihr bestimmt schon mal gehört – besonders unter Omas ist er beliebt: „Dreck reinigt den Magen!“ Aber stimmt denn das auch? Und muss der Magen überhaupt gereinigt werden? Immer wenn man schluckt, landet das Hinuntergeschluckte im Magen. Darin befindet sich Magensäure. Wie der Name schon sagt, ist das eine sehr ätzende Flüssigkeit. Und die löste alles, was in den Magen hineinkommt, zu einem Brei auf. Verschluckt man Dreck, so gelangen damit oft auch Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Parasiten mit in den Magen. Die meisten davon vernichtet die Magensäure. Und die wenigen, die durchkommen, erledigt das menschliche Immunsystem.  Dreck reinigt also nicht den Magen – das macht die Magensäure.

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Aber trotzdem kann ein bisschen Dreck nicht schaden.  Es ist wichtig, dass der Körper Krankheitserreger erlebt, damit sein Abwehrsystem in Übung bleibt. Wenn unser Abwehrsystem sich langweilt, kann es nämlich sein, dass es anfängt, ungefährliche Dinge anzugreifen. Blütenpollen zum Beispiel. Dann läuft die Nase oder es juckt. Das nennt man Allergie: Krankheitssymptome haben, ohne krank zu sein. 

Vielleicht bezieht sich die Redensart „Dreck reinigt der Magen“ aber auch auf etwas, das man für Dreck halten könnte, das aber gar kein Dreck ist. Heilerde zum Beispiel. Die kann man tatsächlich essen.  Über die Wirkung sind sich die Wissenschaftler noch nicht einig.  Die einen sagen, Heilerde gibt dem Körper wichtige Mineralstoffe. Die anderen sagen das Gegenteil: Heilerde entzieht dem Körper Mineralien. Aber sie entzieht ihm auch Giftstoffe, was wieder gesund sein soll. 

Erde ist also nicht immer Dreck und Dreck muss nicht unbedingt krank machen. Essen sollte man ihn aber trotzdem nicht – und schon gar nicht, um den Magen zu reinigen. Das macht die Magensäure ganz alleine.

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