Mühle ist ein uraltes Brettspiel für zwei Personen. Schon die alten Ägypter spielten es vor über 3000 Jahren. Die ältesten Spielpläne fand man nämlich auf den Dachplatten eines ägyptischen Tempels. Und auch heute noch spielt man Mühle wie früher. So funktioniert's:
Das Spielfeld besteht aus drei ineinander liegenden Quadraten. Wie ihr auf Abbildung 1 sehen könnt, sind die Quadrate an den Seitenmitten durch Linien verbunden. Dadurch gibt es insgesamt 24 Eck- und Mittelfelder, auf die beim Spielen die Steine gelegt werden.
Am Anfang des Spiels ist das Brett leer. Beide Spieler bekommen je neun weiße oder neun schwarze Steine. Der Spieler mit den weißen Steinen darf anfangen. Wer mit den weißen Steinen spielt, entscheidet ihr am Besten mit dem Würfel.
Ziel des Spiels ist es, mehrere Mühlen zu bilden und dem Gegner dadurch seine Steine abzunehmen. Eine Mühle hat man dann, wenn drei Steine derselben Farbe nebeneinander in einer Reihe liegen. Schafft ihr das, könnt ihr eurem Gegenüber einen Stein abnehmen. Aber Vorsicht! Ihr dürft nur die Steine vom Spielfeld nehmen, die nicht in einer Mühle stehen. Und natürlich gilt es nicht nur eigene Mühlen zu bilden, sondern auch zu verhindern, dass der andere Spieler welche bauen kann.
Es gibt drei Spielphasen: die Setzphase, die Zugphase und die Endphase. In der ersten Phase setzt jeder Spieler abwechselnd einen Stein auf die freien Felder. Wer schon beim Setzen der Steine eine Mühle bilden kann, darf dem Gegner auch schon jetzt einen Stein abnehmen. Taktisch klüger ist jedoch, erstmal die Steine zu setzen und in der zweiten Phase Mühlen zu bilden. So könnt ihr erstmal wichtige Felder belegen und euren Mitspieler später vielleicht sogar umzingeln.
In der zweiten Phase, der Zugphase, könnt ihr nun abwechselnd die Steine auf die freien Felder schieben. Ihr dürft dabei nur auf ein benachbartes Feld ziehen, das durch eine Linie verbunden ist. Jede Mühle, die ihr beim "Ziehen" bildet, erlaubt euch immer wieder auf's Neue eurem Mitspieler einen Stein abzunehmen. Jetzt könnt ihr euren Gegenspieler mit den Steinen auch so umzingeln, dass er die eigenen Steine erst einmal nicht mehr schieben kann.
Noch besser ist es, wenn ihr es schafft ihn in eine Zwickmühle zu bringen. Dafür müsst ihr eure Steine so auf dem Feld plazieren, dass ihr gleichzeitig eine Mühle öffnen und eine Zweite schließen könnt. Abbildung 2 zeigt euch, wie es geht. Mit so einer Zwickmühle könnt ihr mit jedem Zug einen neuen Stein vom Spielfeld räumen, und euer Mitspieler kann nichts dagegen tun. Daher kommt auch der Begriff "Zwickmühle", wenn man in einer auswegslosen Situation steckt, in der man verliert, egal wie man entscheidet.
Sobald ein Spieler nur noch drei Steine hat, beginnt die Endphase. Dieser Spieler muss seine Steine jetzt nicht mehr schieben, sondern er darf auf freie Felder springen. Und wer am Ende nur noch zwei Steine besitzt, hat leider verloren. Ah!