Der Zahnstocher der Steinzeit
Die Menschen der Steinzeit brauchten sich zunächst nicht viele Gedanken um die Zahnpflege zu machen. Bevor sie sesshaft wurden und vermehrt Getreideprodukte zu sich nahmen, gab es kaum Zucker in ihrer Nahrung. Sie aßen hauptsächlich Fleisch und Pflanzen. Mit Weidenstöckchen befreiten sie die Zähne von Speiseresten.
Die erste Zahnbürste: ein Baum
Von den Ägyptern sind uns mehr Maßnahmen zur Zahnhygiene überliefert: Sie benutzten bereits Zahnbürsten, die sie aus dem Zweig des Arakbaumes herstellten. Ein Ende des Zweigs wurde so ausgefranst, dass es an einen Pinsel oder eine Bürste erinnerte. Es gibt heute noch Völker, die diese Zweige zur Zahnhygiene nutzen. Daher wird der Arakbaum auch Zahnbürstenbaum genannt. Wirklich erstaunlich sind die Inhaltsstoffe der Pflanze: neben Mineralstoffen, Proteinen und feinsten Kristallen, die die Reinigung unterstützen, findet sich sogar ein kleiner Fluorid-Anteil im Arakbaum. Altägyptische Zahnpasta bestand aus gemahlenem Bimsstein und Weinessig.
Eklige Rezepte der Römer
Die Römer verwendeten ein Zahnpulver, das aus Knochenmehl und anderen feinkörnigen Substanzen bestand. Sie nannten es „Dentifricium“, was „Zahnabreibung“ bedeutet. Aber das war erst der Anfang. Sie kochten außerdem Frösche in Essig aus und spülten sich mit dieser Brühe den Mund. Der antike Autor Ovid empfahl eine Paste aus Myrrhe, Minze, Bimsstein und zerriebenen Rosenblättern und zum Mundausspülen klares Wasser, Wein oder auch Urin. Denn das im Urin enthaltene Ammoniak besitzt eine reinigende Wirkung.
Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr