„Die sollte man alle abknallen!“, „Schlampe!“, „Verpiss dich, du Schwuchtel!“ – Im Internet geht es oft verletzend und diskriminierend zu. Unter YouTube-Videos und Facebook-Posts wimmelt es von fiesen Kommentaren. Solche Kommentare nennt man „Hate Speech“. Das ist Englisch und bedeutet Hassrede. Diese hasserfüllten Kommentare sollen verletzen. Die Verfasser von Hasskommentaren werten Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, ihrer Religion, ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft ab. Hasskommentare richten sich zum Beispiel gegen Juden, Homosexuelle oder Flüchtlinge. Die Verfasser behaupten fiese Dinge über diese Gruppen und machen Stimmung gegen sie. In manchen Fällen rufen sie sogar zur Gewalt gegen diese Gruppe auf.
Ist das nicht Meinungsfreiheit?
Es gibt in Deutschland Meinungsfreiheit, das heißt jeder darf zunächst mal sagen und schreiben, was er möchte. Doch diese Meinungsfreiheit hat Grenzen! Äußerungen, die andere Menschen beleidigen oder gegen eine bestimmte Gruppe hetzen, sind verboten und sogar strafbar. Werden solche Hasskommentare bei der Polizei angezeigt, droht dem Verfasser eine Geldstrafe oder im schlimmsten Fall sogar eine Freiheitsstrafe.
Warum ist der Hass besonders im Internet so verbreitet?
Die Verfasser von Hasskommentaren fühlen sich im Netz sicher, weil sie oft Fake-Namen wie „FieserTroll26“ benutzen. Doch auch unter echtem Namen fällt das Beschimpfen online offensichtlich vielen Menschen leicht, weil die Beschimpften weit weg sind. Dass Hass ausgerechnet im Netz so verbreitet ist, liegt aber auch daran, dass sich Menschen hier leicht zu Gruppen zusammentun können und Hater so schnell Unterstützung von anderen Hatern bekommen.
Was kann ich gegen Hasskommentare tun?
Man darf den Hatern im Netz nicht die Bühne überlassen. Denn wenn alle schweigen, erweckt das den Anschein, dass alle den Hasskommentaren zustimmen. Deshalb gibt es hier ein paar Tipps, was du gegen Hasskommentare tun kannst.
- Wenn du der Meinung bist, ein Kommentar ist ein Hasskommentar, dann kannst du ihn auf Social Media- oder Online-Plattformen wie Facebook, YouTube oder Twitter ganz einfach melden.
- Du kannst Hasskommentare auch kommentieren und den Verfasser darauf hinweisen, dass du seine Diskriminierung und Herabwürdigung nicht gut findest. Kontere Hass mit Argumenten, Fakten und vielleicht sogar Humor. Achte dabei immer darauf, höflich und sachlich zu bleiben. Wenn du gegen Hasskommentare anschreibst, merken Betroffene, dass sie nicht alleine sind.
- Du kannst Betroffene von Hate Speech auch anschreiben und fragen, ob sie überhaupt Hilfe möchten und wie du sie unterstützen kannst.
- Außerdem kannst du Hasskommentare anzeigen. Dafür wendest du dich am besten an die Polizei oder die Staatsanwaltschaft deines Bundeslandes.