Hobby Horsing

Hobby Horsing ist in Finnland eine anerkannte Sportart. Dort finden zahlreiche Turniere und sogar eine landesweite Meisterschaft statt. | Bildquelle: WDR / dpa

Hobby Horsing – so nennt sich das Reiten auf einem Steckenpferd. Es ist eine Trendsportart, bei der Bewegungsabläufe aus dem Spring- oder Dressurreiten nachgestellt werden. Dabei ist Hobby Horsing nicht nur Spielerei, sondern eine vielseitige Sportart: Sie kombiniert Turn- und Reitelemente und fordert Körperspannung, Ausdauer, Sprungkraft, Geschwindigkeit und Geschicklichkeit. Der Trend kommt aus Finnland und wird inzwischen auch in Deutschland immer beliebter.

Worauf kommt es beim Hobby Horsing an?

Der Hobby-Horsing-Weltrekord im Springen liegt bei 1,41 Meter. | Bildquelle: picture alliance / Markku Ulander/Lehtikuva/dpa

Hobby Horsing-Reiterinnen und -Reiter sind quasi halb Mensch, halb Pferd. Mit dem Oberkörper müssen sie nämlich die Haltung eines Reiters annehmen, während die Beine die Schritte eines Pferdes nachahmen. Und wie beim Reiten auf echten Pferden, kommt es auch beim Hobby Horsing auf die richtige Technik an.

In der Disziplin Dressurreiten üben die Reiterinnen und Reiter zunächst, sich wie ein Pferd zu bewegen. Und zwar in den drei Grundgangarten: Schritt ist die langsamste Gangart des Pferdes - auch beim Hobby Horsing. Beim Trab geht’s schneller zur Sache. Es ist ein bisschen wie laufen. Und der Galopp ist die schnellste Gangart. Die Bewegung soll kräftig, aber trotzdem elegant sein. Auf 'nur' zwei Beinen ist der Galopp ziemlich anstrengend! Sitzen die Gangarten, werden wie beim Dressurreiten auf echten Pferden Hufschlagfiguren wie zum Beispiel das Schenkelweichen oder die Galopp-Pirouette einstudiert.

Springreiten ist die zweite Hauptdisziplin beim Hobby Horsing. Dabei müssen Hobby Horse-Reiterinnen und-Reiter mit dem Steckenpferd über verschiedene Hindernisse springen – möglichst schnell und fehlerfrei.

Besondere Stellung: Das Steckenpferd

Die meisten Reiterinnen und Reiter besitzen mehrere Steckenpferde für die verschiedenen Disziplinen. | Bildquelle: dpa

Zum Hobby Horsing braucht man ein Steckenpferd. Und das ist viel mehr als ein Spielzeug oder ein Sportgerät wie das Pferd beim Turnen. Meistens werden diese Steckenpferde liebevoll selbst genäht und auch die verschiedenen Accessoires wie zum Beispiel Zügel, Zaumzeug und Ohrenkappen selbst gebastelt.

Im Vergleich zum 'klassischen' Reiten hat Hobby Horsing ein paar Vorteile: Es ist viel günstiger und nicht so zeitaufwendig, weil man eben kein echtes Pferd braucht und pflegen muss. Und man kann so gut wie überall auf dem Steckenpferd reiten.