Papst

Der Papst soll eine Brücke zwischen Gott und den Menschen bauen. | Bildquelle: imago stock&people

Das Wort Papst kommt aus dem Lateinischen und bedeutet 'Vater'. Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er trägt sehr viele Titel, zum Beispiel 'Bischof von Rom', 'Heiliger Vater' oder 'Primas von Italien'. Einer anderer Titel heißt 'Pontifex Maximus'. Das ist Latein und bedeutet 'größter Brückenbauer'. Das passt sehr gut, denn genau wie früher Jesus Christus hat der Papst heute die Aufgabe, eine Brücke zwischen Gott und den Menschen zu bauen. Denn nach dem Glauben der 1,3 Milliarden Katholiken vertritt der Papst Jesus auf der Erde. Er ist also ein sehr mächtiger Mann.

Viele Helfer

Petersplatz und Petersdom: Die bekanntesten Orte des Vatikan. | Bildquelle: IMAGO

Der Papst lebt im Vatikan. Das ist der kleinste Staat der Welt. Er liegt mitten in Rom, der Hauptstadt von Italien. Im Vatikanstaat leben nur knapp über 800 Menschen und die meisten von ihnen arbeiten für die katholische Kirche. Die Kardinäle sind die engsten Mitarbeiter des Papstes. Der Ausdruck Kardinal kommt vom lateinischen 'cardinalis'. Das heißt 'wichtig' oder 'vorzüglich'. Und tatsächlich haben die Kardinäle eine wichtige Funktion in der katholischen Kirche, denn sie sind die unmittelbaren Gehilfen des Papstes und unterstützen ihn darin, die Kirche zu leiten. Nicht alle von ihnen leben im Vatikan. Die meisten von ihnen sind auch Bischöfe und leiten eine Kirche. So gibt es in der ganzen Welt Kardinäle. Wenn ein neuer Papst ernannt werden soll, treffen sie sich im Vatikan und wählen das neue Oberhaupt der katholischen Kirche in dem Konklave. Wer einmal Papst geworden ist, kann das so lange bleiben, wie er will – bis zu seinem Tod.

Was macht ein Papst?

Mutter Teresa wurde von Papst Johannes Paul II. Selig gesprochen. | Bildquelle: dpa

Der Papst hat viele wichtige Aufgaben. Nur er darf zum Beispiel die Kardinäle ernennen. Auch für Seligsprechungen ist er zuständig. Menschen, die ein besonders frommes Leben geführt haben und ein Wunder vollbracht haben, wird diese besondere Ehre zuteil. Zum Beispiel wurde die Nonne Mutter Teresa vom Papst Johannes Paul II. selig gesprochen, weil sie sich um arme Menschen gekümmert hat. Eine weitere Aufgabe des Papstes ist die Verkündung von so genannten 'Dogmen'. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet 'Meinungen' oder 'Lehrsätze.' Die Dogmen sind wichtige Glaubensregeln, an die sich alle Katholiken halten müssen. Der Papst verkündet seine Botschaften in der ganzen Welt. Er bereist viele Länder, trifft sich mit Staatsmännern und setzt sich für den Frieden ein.

Wer darf Papst werden?

Eigentlich darf jeder Mann zum Papst gewählt werden, der getauft, katholisch und nicht verheiratet ist. Aber seit dem 14. Jahrhundert wurden immer nur Kardinäle zum Papst gewählt.

Wer ist zurzeit Papst?

Papst Franziskus wurde im März 2013 in sein Amt gewählt. | Bildquelle: dpa Picture-Alliance / Riccardo

Am 13. März 2013 wählten die Kardinäle in Rom den argentinischen Erzbischof Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst. Seit seiner Wahl nennt er sich Papst Franzikus. Jorge Mario Bergoglio ist der erste Papst, der aus Lateinamerika stammt. Und nach mehr als 1000 Jahren der erste Papst, der nicht in Europa geboren wurde. In seinem Heimatland Argentinien hat sich Papst Franziskus gegen die Korruption und für die Armen im Land eingesetzt und selbst immer sehr bescheiden gelebt. Kritiker werfen ihm aber vor, sich während der Militärdiktatur in Argentinien nicht genug von den Machthabern distanziert zu haben. Die Wahl von Papst Franziskus war notwendig geworden, nachdem Papst Benedikt XVI. von seinem Amt zurück getreten war.