Rezession | Abschwung

Weniger verkaufte Waren bedeutet weniger Geld in den Kassen der Unternehmer. | Bildquelle: ddp

Das Wort Rezession ist ein wirtschaftlicher Fachausdruck. Es stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Rückgang". Von einer Rezession spricht man immer dann, wenn es der Wirtschaft nicht so gut geht. Werden immer weniger Waren hergestellt und verkauft, befindet sich die Wirtschaft in einem Abschwung, also einer Rezession.

Wie kommt es zu einem Abschwung?

Damit es einer Wirtschaft gut geht, muss sie immer weiter wachsen. Das geht nur, wenn die Nachfrage groß ist | Bildquelle: Zentralbild

Die Wirtschaft eines Landes funktioniert wie ein Kreislauf. Es werden Waren hergestellt und anschließend verkauft. Mit dem Geld, das der Verkäufer bekommt, kauft er Produkte anderer Unternehmer und stellt daraus wieder Waren her. Wenn dieser Kreislauf nicht mehr funktioniert, kann es schwierig werden. Am besten versteht man das anhand eines Beispiels: Ein großer Autohersteller verkauft weniger Autos als geplant. Vorsichtshalber produziert er deshalb in den nächsten Monaten weniger Autos. Das bedeutet: Er benötigt weniger Reifen und weniger Arbeiter als vorher. Der Reifenlieferant bekommt also auch weniger Geld. Er kann nicht mehr so viele Reifen herstellen und muss ebenfalls Arbeiter entlassen. Die Familien der entlassenen Arbeiter müssen jetzt mit weniger Geld auskommen. Sie gehen in der nächsten Zeit nicht mehr ins Kino oder in ein Restaurant. Kino- und Restaurantbesitzer verdienen dadurch ebenfalls weniger und verzichten darauf, einen neuen Kellner einzustellen oder moderne Kinositze zu kaufen. So kann sich eine Krise auf alle Bereiche des Wirtschaftssystems ausweiten.

Was kann der Staat tun, um die Rezession zu stoppen?

Die Abwrackprämie sorgte für viel Arbeit auf den Schrottplätzen | Bildquelle: dpa

Damit es der Wirtschaft wieder besser geht, kann die Regierung politische Maßnahmen ergreifen. Werden beispielsweise die Steuern gesenkt, können Hersteller billiger produzieren und ihre Preise senken. Die Bürger wiederum haben mehr Geld in der Tasche, mit dem sie Waren einkaufen können. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, die Wirtschaft zu unterstützen. Im Zuge der Finanzkrise beschloss die Bundesregierung im Jahr 2009 unter anderem eine sogenannte Abwrackprämie. Wer sein altes Auto verschrotten ließ und dafür einen neuen Wagen kaufte, bekam vom Staat 2.500 Euro geschenkt.

Coronapandemie und Energiekrise - globale Ursachen für Rezessionen

Mit der Coronapandemie seit 2020 und der Energiekrise im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geriet die deutsche Wirtschaft unter Druck. Für das Jahr 2023 wird eine Rezession in Deutschland erwartet, die aber mild eingeschätzt wird. Seit dem Ende der 1960er Jahre gab es in Deutschland bereits mehrere Rezessionen, für die alle internationale Krisen die Ursache waren. Fast die gesamte Welt ist im 21. Jahrhundert wirtschaftlich miteinander verbunden und so können sich auch Krisen, die in weiter Ferne entstehen, auf die deutsche Wirtschaft auswirken.