Shakespeare, William

William Shakespeare lebte vermutlich von 1564 bis 1616. | Bildquelle: imago stock&people

William Shakespeare ist der vielleicht bedeutendste Autor aller Zeiten. Er schuf mit Romeo und Julia das berühmteste Liebespaar des Theaters und obwohl er jetzt schon 400 Jahre tot ist, bewegen uns seine Stücke wie „Hamlet“, „Macbeth“ oder „König Lear“ immer noch. Sie werden in Theatern auf der ganzen Welt aufgeführt und sind Vorlagen für große Kinofilme.

Shakespeares Leben

Schon seit mehr als 100 Jahren besuchen Touristen das Geburtshaus von William Shakespeare. | Bildquelle: AP/James Brooks

William Shakespeare wurde vermutlich am 23. April 1564 geboren - in Stratford-upon-Avon, einem kleinen Ort, zwei Stunden von London entfernt. Sein Vater war Handschuhmacher und seine Mutter Hausfrau. Shakespeare besuchte die Lateinschule in Stratford und bekam dort eine gute Ausbildung. Man vermutet, dass Shakespeare sehr gerne und viel gelesen hat. Eine Universität besuchte er aber nie.

Begeisterung für das Theater

Das Globe Theatre wurde 1599 erbaut. Eine Kopie steht heute in London. | Bildquelle: imago stock&people

Wirklich viel weiß man über William Shakespeares Leben leider nicht, da es nur sehr wenige Dokumente aus der damaligen Zeit über ihn gibt. Deshalb können wir nur vermuten, wie Shakespeare zum Theater gekommen ist. Zur damaligen Zeit tourten Theatergruppe in seinem Heimatort Stratford. Shakespeare könnte sie gesehen haben und so begeistert gewesen sein, dass er fortan selbst beim Theater arbeiten wollte. Sicher ist: Shakespeare ging später von Stratford nach London und wurde dort schnell zu einem großen Star in der Theater-Szene. In London begann er Theaterstücke zu schreiben. Das Theater-Geschäft zu Shakespeares Zeiten war hart, denn die Konkurrenz war riesig. Doch Shakespeare setzte sich durch und wurde schon damals ein gefeierter Star. Er baute sogar zusammen mit seiner Schauspieltruppe ein eigenes Theater in London: das Globe Theatre, ein rundes Freilufttheater aus Holz ohne Dach, in das mehr als 3.000 Menschen passten.

Das Theater zu Shakespeares Zeiten

Wie sah ein Theater zu Shakespeares Zeiten aus? Das kann man sich im Nachbau des Globe Theatre in London anschauen. | Bildquelle: dpa Picture-Alliance / Andy Rain

Das Theater war damals sozusagen das Kino seiner Zeit und gehörte zum wichtigsten Vergnügungsangebot in London. Die Vorstellungen zogen Zuschauer aus allen Gesellschaftsschichten an. Unten auf den billigen Plätzen standen die einfachen Leute, die über derbe Witze lachen wollten. Auf den teuren Sitzplätzen in den oberen Galerien saßen die feinen Herrschaften, die vor allem aufregende Geschichten ihrer Nation sehen wollten. Shakespeares große Leistung war es, sie alle mit seinen Geschichten zu erreichen und zu begeistern, indem er die Zuschauer amüsierte, sie schockierte, sich fürchten oder mit seinen tragischen Helden mitleiden ließ.

Shakespeares Werk

Romeo und Julia gelten als das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur. | Bildquelle: unbekannt

Shakespeare hat insgesamt 38 Dramen geschrieben. Einige davon sind Komödien wie zum Beispiel das Stück „Ein Sommernachtstraum“, ein lustiges Verwirrspiel über mehrere Liebespaare. Shakespeare hat aber auch sehr viele tragische Geschichten geschrieben. Zu den bekanntesten zählen „Hamlet“, „Macbeth“, „König Lear“ und die Liebesgeschichte von „Romeo und Julia“. Außerdem ist Shakespeare auch für seine Sonette, sehr kunstvoll aufgebaute Gedichte, bekannt.

Ein Sprachgenie

Shakespeare hat sich sehr verdient um die englische Sprache gemacht. Die Briten danken es ihm und haben ihm viele Denkmäler in ganz England errichtet. | Bildquelle: AP/James Brooks

Shakespeare war ein richtiger Künstler in Sachen Sprache. Er schrieb seine Geschichten in poetischen Bildern und viele Wörter, die sich im heutigen Englisch finden, hat Shakespeare zum ersten Mal aufgeschrieben oder erfunden. Zum Beispiel „bedroom“ – Schlafzimmer, „eyeball“ – Augapfel und „alligator“ – Alligator – alles Wörter, die man zum ersten Mal in Shakespeares Werken findet. Wir haben ihm auch einige Redewendungen zu verdanken, zum Beispiel „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“, „Das stinkt zum Himmel“ und „Ende gut, alles gut“.