Sorben

Die Sorben sind ein kleines Volk, das seit vielen Jahrhunderten in Deutschland zu Hause ist. Sie haben eine eigene Sprache und pflegen ihre eigene Kultur. Gleichzeitig sind sie deutsche Staatsangehörige und sprechen auch deutsch. Die Heimat der Sorben ist die Lausitz, eine Gegend im östlichsten Zipfel von Brandenburg und Sachsen.

Immer weniger Sorbischsprecher

Zweisprachige Ortsschilder in der Lausitz: oben deutsch, unten sorbisch | Bildquelle: picture-alliance / ZB/dpa Picture

Schätzungsweise 60.000 Menschen fühlen sich als Sorben, doch nur noch etwa 20.000 Menschen sprechen sorbisch. Die Sprache gilt als bedroht, obwohl auch heute noch Kinder Sorbisch lernen. Nicht nur in den Familien wird die Sprache weitergegeben, sondern auch an mehreren sorbisch-deutschen Schulen, die zweisprachig unterrichten. Außerdem gibt es sorbische Radio- und Fernsehsendungen, Vereine sowie Gesangs- und Tanzgruppen. Sie alle bemühen sich darum, dass Sprache und Kultur der Volksgruppe lebendig bleiben.

Sorbische Trachten

Trachten werden an Festtagen wie Fronleichnam, bei Kommunionen oder Hochzeiten getragen | Bildquelle: picture-alliance/ ZB/dpa Picture

Zur sorbischen Tradition gehören auch Trachten. Zu besonders feierlichen Anlässen tauschen sorbische Mädchen und Frauen ihre Alltagskleider gegen kunstvolle Trachten mit Bändern, Tüchern, Hauben und Schleifen.

Ostern ist bei den Sorben ein besonderes Fest

Das Osterreiten ist einer der bekanntesten Bräuche der Sorben | Bildquelle: Rechte: WDR/AP/Rietschel, Matthias

Im Leben vieler Sorben spielen Kirche und Religion eine wichtige Rolle. Vor allem bei den katholischen Sorben haben sich religiöse Traditionen wie zum Beispiel das Osterreiten gehalten. Ein weiterer Brauch ist das kunstvolle Verzieren von Ostereiern. Mithilfe verschiedener Techniken werden die Ostereier aufwändig dekoriert und mit detailreichen Mustern versehen. Die Motive auf den Eiern stehen zum Beispiel für Kraft, Lebensglück oder Gesundheit.

Sorbische Eierkunst

Sorbische Ostereier: kunstvoll und nur mit Geduld herzustellen | Bildquelle: picture alliance / ZB/dpa Picture

Der Ostereier-Brauch entstand wahrscheinlich vor mehreren hundert Jahren. Damals bemalten viele Sorben am Karfreitag Ostereier und schenkten sie am Ostersonntag ihren Patenkindern. Das ist in einigen Familien auch heute noch so: Jedes Patenkind erhält als Patengeschenk drei reich verzierte Ostereier mit guten Wünschen bis zum nächsten Osterfest.