Wie baue ich mir eine Öllampe mit einem brennenden Docht? Ganz einfach, sehr beeindruckend - aber nicht ungefährlich.
Achtung! Bittet einen erwachsenen Klugscheißer, euch zu assistieren. Auch Shary und Ralph gehen im Ah!-Studio mit dem Feuerwehrmann ihres Vertrauen auf Nummer sicher, wenn es um Feuer und Flamme geht.
Man nehme:
- Flatterbinsen
- Lampenöl
- Salzsteuer aus Glas mit Metalldeckel
- Feuerzeug
Zunächst mal müsst ihr raus in die Natur und auf die Suche nach Flatter-Binsen gehen. Dieses Gewächs mit dem lateinischen Namen Juncus effusus findet man fast überall auf der Welt. Es wächst dort, wo es feucht ist: also an Ufern von Bächen und Seen und auf feuchten Wiesen. Die dünnen Stängel der Binse haben es in sich: Sie sind nämlich nicht hohl - in ihnen steckt ein Gewebe, das ein bisschen aussieht wir Schaumstoff. Das braucht ihr später für eure Lampe!
Zieht mit den Fingernägeln oder einem anderen spitzen Gegenstand die grünen Fäden vom schaumstoffartigen Gewebe ab, so dass nur noch eine Art weißer, weicher Faden übrig bleibt. Nur Geduld! Das ist ein bisschen knifflig.
Füllt nun etwas Lampenöl in den Salzstreuer und tränkt auch den Binsen-Faden in Öl. Dann fädelt ihn durch ein Loch im Deckel und schraubt diesen auf den Salzstreuer. Oben muss ein Stückchen Binsen rausgucken und im Inneren des Streuers muss die Binse bis ins Öl reichen. Jetzt kommt der große Moment! Zündet die Binse an. Die Lampe brennt!
Warum ist das so?
Das Innere der Flatter-Binsen verhält sich wie ein Kerzendocht. Es verbrennt nicht, sondern hält durch seine Struktur die Flamme im Gange. Der Grund dafür ist der schaumstoffartige Aufbau: Ein besonderes Durchlüftungsgewebe mit vielen kleinen Hohlräumen sorgt dafür, dass die Binse gut mit Luft versorgt wird, die sie zum Leben braucht. Da die Böden, in denen Flatter-Binsen wachsen, feucht und schlammig sind, sorgt die Binse auf diesem Wege dafür, dass genügend Sauerstoff zum Leben und Wachsen vorhanden ist.
In diesen Hohlräumen kann aber nicht nur Luft gespeichert werden, sondern auch Öl gut hochklettern und so oben langsam immer weiter verbrennen - genau wie bei einem Kerzendocht!