Jeder Mensch muss 10 Finger koordinieren. Gar nicht so einfach! Und dann können einige Finger noch mehr als andere. Wie kommt das, und wozu ist das gut?
Fangen wir mit der Anatomie an:
Jeder einzelne Finger hat drei Fingerknochen, außer dem Daumen, der hat nur zwei. Die einzelnen Fingerglieder sind mit Gelenken verbunden und dadurch ziemlich beweglich. Sie schließen an den Mittelhandknochen an und enden in den Handwurzelknochen.
Finger sind unterschiedlich lang und haben unterschiedliche Fähigkeiten. Vor allem der Daumen hat eine Sonderstellung:
Er kann sich seitlich zum Handteller biegen. In der Fachsprache sagt man, er ist "opponierbar". Diese Fähigkeit erlaubt uns - und unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen - das Greifen. Dadurch können wir unsere Hand wie eine Zange einsetzen.
Wir Menschen können den Daumen auch noch abknicken und jede einzelne Fingerspitze mit ihm berühren. Dadurch wird aus der "natürlichen Zange" eine "natürliche Pinzette", die feinste Griffe ausführen kann. Das ermöglichte den Menschen Waffen zu schmieden und vor allem zu lernen. Noch heute ist die Verbindung zwischen anfassen und lernen ganz klar zu erkennen. Man sagt: ich habe es begriffen! Ich habe es erfasst…
Übrigens:
Wichtige Bereiche der Hirnrinde haben Einfluss auf die Hände und umgekehrt. Bei Jugendlichen ist in den letzten Jahren der Bereich für die Bewegung der Daumen durch die Handynutzung größer und aktiver geworden. Ah!