Manchmal läuft einem ein Floh über die Leber - oder war es eine Laus? Manchmal setzt man jemandem eine Laus ins Ohr – oder war es ein Floh? Nicht nur in Sprichwörtern wird zwischen Flöhen und Läusen unterschieden, auch die Tiere selber weisen einige grundlegende Unterschiede auf.
Zuerst aber zu den Gemeinsamkeiten: Es gibt unzählig viele verschiedene Arten von je Flöhen und Läusen. Alle sind sie Parasiten, weil sie sich von anderen Lebewesen ernähren. Und genau diese Blutsauger nehmen wir jetzt unter die Klugscheißer-Lupe und fassen die wichtigsten Unterschiede zusammen:
Unterschied 1: Außenseiter und ständige Begleiter
Früher bevölkerten Flöhe und Läuse die Menschen gleichermaßen und wurden einfach allgemein als Ungeziefer bezeichnet. Heute machen sich gerade Menschenflöhe eher rar. Sie sind nahezu vom Aussterben bedroht. Viel häufiger gibt es Hunde- und Katzenflöhe. Und noch viel häufiger gibt es Läuse. Sie sind richtig aufdringlich - quasi Alltagsgenossen, die regelmäßig in Kindergärten und Schulen auftauchen – eben überall dort wo viele Menschen eng zusammen leben.
Unterschied 2: Braun und Durchsichtig
Der Floh ist ein flügelloses und braunes Insekt, mit zwei langen Hinterbeinen und zwei etwas kürzeren Vorderbeinen. Außerdem hat er stechend-saugende Mundwerkzeuge, durch die er das Blut seines Wirtes saugt. Ein Floh ist etwa 2-4 Millimeter groß, und man erkennt ihn leicht an seiner seitlich abgeflachten Form. Flöhe sehen nämlich so aus, als seien sie etwas "plattgedrückt". Auch eine Laus ist flügellos. Im Gegensatz zum Floh sieht sie aber eher durchsichtig bis gräulich aus. Nach einer ausgewogenen Blutmahlzeit wird sie bräunlich bis rötlich. Sie hat sechs Beine. An ihrem Kopf befinden sich fünf Fühler, mit denen sie riechen und schmecken kann, und sie hat einen Rüssel zum stechen und saugen. Eine Tierlaus kann bis zu 6 Millimeter lang werden. Eine Kopflaus hingegen nur bis zu 3,5 Millimetern.
Unterschied 3: Hüpfen und wandern
Ein Floh bewegt sich hüpfend fort. Er kann mit seinen Hinterbeinen bis zu 20 Zentimeter hoch und 35 Zentimeter weit springen. In Anbetracht seiner Größe ist das so, als würde ein Mensch 270 Meter hoch und 400 Meter weit springen! Deshalb sind Menschen und Tiere für einen Floh auch leichte Beute, denn er kann problemlos von einem Wirt zum nächsten hüpfen. Eine Laus bewegt sich eher gemächlich fort. Gerade die Kopflaus ist ziemlich träge. Da muss man seinen Kopf schon an einen befallen Lauskopf reiben, damit sie gemütlich die Seiten wechseln kann.
Unterschied 4: Herumtreiber und Couch Potatoe
Menschenflöhe sind richtige Landstreicher. Sie wechseln ihren Wirt ständig und halten sich sonst auch gerne in Teppichen oder Polstermöbeln auf. Außerdem springen auch Tierflöhe gerne mal auf Menschen - Hauptsache es gibt etwas zu essen! Ihre Eier verstreuen sie meistens überall, damit für die schlüpfenden Flohkinder später auch möglichst viele Wirte vorhanden sind. Läuse hingegen bleiben ihrem Wirt treu. Einmal eingenistet, richten sie sich sogar richtig häuslich ein und legen auf ihrem Wirt auch ihre Eier ab. Bis zu fünf Eier legt so ein Lausweibchen am Tag. Ein Flohweibchen sogar bis zu 50!
Unterschied 5: Langes Leben
und kurzes Leben
Flöhe sind zwar ganz schön gefräßig, können dafür aber auch bis zu zwei Monate ohne Nahrung auskommen. Im Durchschnitt lebt so ein Floh deshalb etwa 3-4 Monate. Es gibt aber auch Flöhe, die bis zu anderthalb Jahre alt werden. Läuse hingegen haben ein relativ kurzes Leben. Sie werden etwa 30 Tage alt. Wenn sie keine Nahrung bekommen, trocknen sie sogar schon in wenigen Tagen aus.