Oft bezeichnen Begriffe, die mit 'Super' beginnen, etwas Tolles. Nicht im Fall der Superspreader, was wörtlich übersetzt 'Superverbreiter' bedeutet.
Von Superspreadern spricht man in der Infektionsepidemiologie dann, wenn eine einzelne mit einem Virus infizierte Person für besonders viele Neuinfektionen sorgt, also besonders viele Menschen ansteckt.
Nicht wenige Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, bleiben symptomfrei, können aber trotzdem sehr ansteckend sein.
Das passiert oft bei sogenannten Superspreading-Events – Ereignissen, bei denen eine infizierte Person, die unbemerkt hochansteckend ist, auf weitere Menschen trifft und Dinge tut, bei denen viele Tröpfchen oder Aerosole entstehen. Zum Beispiel laut sprechen oder auch singen. Das erklärt, warum es in der Coronapandemie schon häufig zu vielen Ansteckungen bei Feiern wie etwa zu Karneval oder auch in Gottesdiensten gekommen ist. Alle diese Ereignisse hatten eine Gemeinsamkeit: Es entstanden viele Infektionen durch wenige Infizierte.
Für Covid-19, aber auch andere Infektionskrankheiten wie zum Beispiel die Masern scheint es typisch, dass Neuinfektionen so unterschiedlich verteilt auftreten. In einer Studie aus Hongkong vermuten Wissenschaftler:innen, dass 20 Prozent aller Covid-Infizierten ungefähr 80 Prozent aller Infektionen auslösen könnten.
Stand: 14.10.2021, 12:14 Uhr