Der Argentinosaurus ist das größte, bislang bekannte Landlebewesen aller Zeiten
Dinosaurier waren eine besondere Gruppe von Reptilien, die vor vielen Millionen Jahren existierten. Einige bewegten sich auf zwei Beinen fort, andere auf vieren. Einige futterten Grünzeug in rauen Mengen, andere waren gefährliche, fleischfressende Jäger. Einige waren klein wie Hühner, andere größer als alle anderen Landlebewesen, die wir heute kennen. Ganz wichtig: Nicht jeder Saurier war auch ein Dinosaurier. Die lebten nämlich nur an Land. Saurier, die im Wasser lebten und Flugsaurier, die sich in die Lüfte erheben konnten, zählen nicht zu den Dinosauriern.
Schreckliche Echsen
Anfänge der Dinosaurierforschung: So stellte sich Richard Owen einen Megalosaurus vor
Das Wort Dinosaurier ist aus zwei griechischen Worten zusammengesetzt: deinos und sauros. Übersetzt heißt das „schreckliche Echse“. Ausgedacht hat sich diesen Namen der britische Forscher Richard Owen im Jahr 1841. Er gehörte zu den ersten Wissenschaftlern, die an versteinerten Dinoskeletten forschten und daraus ableiteten, wie lebendige Dinosaurier ausgesehen haben könnten. Sie erinnerten ihn an Echsen, nur viel größer und gefährlicher, „schreckliche Echsen“ eben.
Große Artenvielfalt
Heute hat man ein anderes Bild des Megalosaurus – und kennt hunderte verschiedene Arten
Seit den Anfängen der Dinosaurierforschung haben Wissenschaftler unzählige spannende Fakten über die geheimnisvollen Urzeitwesen zusammentragen. Megalosaurus, Iguanodon und Hylaeosaurus – das waren die ersten bekannten Dinosaurierarten, die Richard Owen beschrieb. Mittlerweile kennen wir hunderte Arten. Und noch immer werden neue entdeckt. Dass wir heute so viel über die Dinosaurier wissen, liegt an den vielen versteinerten Überresten, die Wissenschaftler überall auf der Welt finden und ausgraben – zum Beispiel Knochen oder – sehr selten - Haut- und Gewebeabdrücke. Diese Überreste bezeichnet man als Fossilien. Wissenschaftler, die Fossilien untersuchen, nennt man Paläontologen.
Über Jahrmillionen erhalten
Dass Paläontologen überhaupt noch Reste von Dinosauriern finden können, klingt erst einmal unglaublich. Wenn ein Tier stirbt, zerfällt sein Körper normalerweise bald – bis nach einiger Zeit nichts mehr von ihm übrig ist. Die ältesten bekannten Dinosaurierknochen sind jedoch rund 230 Millionen Jahre alt, die „frischsten“ 65 Millionen Jahre. Sie haben also eine extrem lange Zeit überdauert. Der Grund: Sie sind zu Stein geworden.
Dinosaurierknochen konnten sich nur unter ganz besonderen Bedingungen erhalten
So etwas passierte nur unter ganz bestimmten Bedingungen: Der Dinosaurier musste nach seinem Tod luftdicht eingeschlossen werden – zum Beispiel unter einer dicken Schlamm- oder Sandschicht. Eine Überschwemmung konnte dafür verantwortlich sein oder ein heftiger Sandsturm. Die weichen Teile des Dinokörpers verfaulten dann zwar trotzdem, aber Knochen, Zähne und Krallen blieben vor der Zersetzung geschützt. So konnten allmählich Mineralstoffe aus dem Schlamm und Sand in die Knochen eindringen. Sie wurden immer härter und schließlich zu Stein.
Das Ende der Herrschaft der Dinosaurier
Nachdem sie mindestens 165 Millionen Jahre lang die Erde bevölkert hatten, starben die Dinosaurier zum Ende des Erdmittelalters weitestgehend aus. Schon vorher waren einzelne Dinosaurierarten ausgestorben und andere dafür neu entstanden. Doch vor 65 Millionen verschwanden die Dinos fast vollständig – bis auf einige vogelartige Dinosaurier aus denen sich später die Vögel entwickeln sollten.
Ein Meteorit könnte die Dinosaurier ausgelöscht haben
Die Ursache für das Massensterben ist bis heute nicht geklärt. Manche Wissenschaftler glauben, dass dafür nur eine große Naturkatastrophe verantwortlich sein kann, zum Beispiel der Einschlag eines gigantischen Meteoriten. Möglich ist aber auch, dass die Dinosaurier nicht plötzlich sondern allmählich ausstarben. Zum Beispiel weil sich die Pflanzenwelt veränderte und die Dinosaurier mit dem neuartigen Futterangebot nicht klarkamen, währende sich andere, neue Tierarten besser anpassen konnten.
Moderne Dinosaurier
Vögel sind Nachfahren der Dinosaurier. Wahrscheinlich stammen sie von kleinen Raubdinosauriern ab,
Auch wenn Dinosaurier für „schreckliche Echse“ steht – die Echsen und Reptilien, die es heute gibt, sind keine Nachfahren der Dinosaurier. Doch es gibt andere Tiere, in denen durchaus ein bisschen Dinosaurier steckt: Vögel! Höchstwahrscheinlich stammen sie von einer bestimmten Gruppe kleinerer fleischfressender Dinosaurier ab – und nicht von Flugsauriern, wie man vermuten könnte. An Skeletten dieser kleinen Raubsaurier haben Paläontologen sogar Federn entdeckt! Sie dienten den kleinen Sauriern vermutlich als Wärmeschicht, fliegen konnten die Raubsaurier damit nicht.
Stand: 22.03.2010, 15:27 Uhr